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10 Jahre gemeinsame Erklärung: Kardinal Lehmann will neues «Aufbruchsignal» für Ökumene

Die vor zehn Jahren unterzeichnete ‚«Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre» zwischen Katholiken und Lutheranern muss nach Ansicht des Mainzer Kardinals Karl Lehmann zu einem «neuen Aufbruchsignal» der Ökumene werden.

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Das Dokument sei ein wirklicher «Meilenstein» gewesen, sagte der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Samstag in Augsburg. In mancher Hinsicht sei die Erklärung aber folgenlos geblieben, weil man diese «nicht weiter vertieft, umgesetzt und so auch spirituell fruchtbar gemacht hat».

  Lehmann hielt bei einer Gedenkveranstaltung zum zehnten Jahrestag des Ökumene-Dokuments einen der Festvorträge. Mit der Erklärung vom 31. Oktober 1999 hatten der Lutherische Weltbund (LWB) und der Vatikan einen jahrhundertealten theologischen Streit beendet. Im Kern ging es um Martin Luthers These, dass sich der Mensch das Seelenheil nicht verdienen kann, sondern aus Gottes Gnade geschenkt bekommt.

  Der Altbischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Walter Klaiber, rief die Kirchen auf, «weniger die Einigung zu zelebrieren, sondern an noch offenen Fragen zu arbeiten.» Klaiber stellte bei den Gedenkveranstaltungen zur Unterzeichnung des Papiers fest, dass die Rechtfertigungslehre zwar «brandaktuell», aber den Menschen schwierig weiterzugeben sei. «Viele in unserer Gesellschaft spüren schmerzlich, wie aufgrund von Leistungen und Erfolg über Menschenleben entschieden wird», sagte Klaiber.

  «Zumindest im mitteleuropäischen Kontext sorgen sich Menschen kaum um ihr Geschick im Jüngsten Gericht, sondern um ihre Gesundheit und ihr Auskommen», betonte Klaiber. Selbstrechtfertigung ohne Gott sei auch heute noch eine «falsche Grundeinstellung». Die Antwort auf die Lebensfragen vieler sei dagegen die Botschaft von der Rechtfertigung allein aus der Gnade Gottes. «Gemeinsam stehen wir vor der Aufgabe, dies deutlich zu machen.»

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  Der Methodistische Weltrat war zwar 1999 bei der Unterzeichnung der Erklärung nicht dabei, hatte das Dokument aber 2006 in Seoul unterschrieben. Am Nachmittag erinnerten die Kirchen in einem ökumenischen Festgottesdienst im Augsburger Hohen Dom an die Unterzeichnung des Ökumene-Dokuments. Damit endeten die zweitägigen Gedenkveranstaltungen. Den Auftakt bildete eine Feierstunde am Freitagabend. 

(Quelle: epd)

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