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100 Jahre Hänssler-Verlag: „Gott hat seinen roten Faden durch die Verlagsgeschichte gezogen“

Am 1. April 1919 gründete der württembergische Pietist Friedrich Hänssler senior gemeinsam mit seiner Frau Friedericke in Stuttgart einen kleinen Musikverlag. Heute, 100 Jahre später, steht das christliche Verlagshaus für ein breites Programm rund um Gemeinde- und Familienthemen und für christliche Musik.

100 Jahre Hänssler-Verlag, das war ein Anlass, um im Rahmen einer großen Feier dankbar zurückzublicken. „Wegweisend im Glauben“, so war das Jubiläum überschrieben. Aber nicht im Sinne des Besser- und Bescheid-Wissens, „sondern stets mit dem Hinweis auf den, der ‚der Weg‘ ist – Jesus Christus.“

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Das Jubiläum wurde am vergangenen Freitag mit einem Gottesdienst und anschließendem Festakt in Sindelfingen gefeiert. Die Predigt im Festgottesdienst hielt der Theologe und Autor Hans-Joachim Eckstein, der der Böblinger Kantor Eckhart Böhm spielte, passend zur Verlagsgeschichte, Werke von Johann Sebastian Bach. Auch der Liedermacher Manfred Siebald steuerte einige Stücke bei.

Beim anschließenden Festabend kamen Freunde und Wegbegleiter aus den vergangenen Jahrzehnten zu Wort. „Wir brauchen Medien, die den christlichen Glauben transportieren“, unterstrich der frühere Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, und würdigte den Hänssler-Verlag als „Glücksfall“ für die christliche Verlagsbranche. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Christliche Medien, der Unternehmer Friedhelm Loh, sagte: „Der beste Radiergummi der Welt kann ihre Spuren nicht auslöschen. Sie sind ein Mutmacher, Sie haben auch in schwierigen Situationen nie locker gelassen. Danke, Bruder Hänssler, für Ihr prägendes Vorbild.“ 100 Jahre Hänssler stünden für „Mut zu Glauben, Engagement, Durchhaltekraft“ und für „Zielorientierung im Auftrag des Höchsten“. Heute werde mehr denn je ein klares christliches Bekenntnis gebraucht: „Zeitgemäß, aber nicht an den Zeitgeist angepasst.“

Friedrich Hänssler junior, seit wenigen Wochen 92 Jahre alt, konnte aus Krankheitsgründen nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen. Stattdessen wurde seine Rede verlesen. Darin erklärte er, Gott habe „seinen roten Faden durch unser Leben und die Verlagsgeschichte gezogen“. Das Schönste sei für ihn, „dass ich als Verleger dazu beitragen kann, dass Christus gehört und gelesen werden kann.“ Dies habe ihn stets angetrieben. Weitere Mitwirkende bzw. Redner waren unter anderem die Autorin Cornelia Mack, Peter Strauch (Songschreiber und früherer FeG-Präses), Daniela Knauz (FeG-Frauenreferentin), Klaus Göttler (künftiger EC-Bundespfarrer), die Musiker Albert Frey und Gerhard Schnitter sowie Andreas Boppart (Campus für Christus Schweiz).

Es begann mit einem Lied

Friedrich Hänssler senior
Friedrich Hänssler senior (Foto: Familie Hänssler)

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Die Geschichte des Hänssler-Verlags begann 1919 mit einem Lied: Weil niemand seine Komposition „Auf Adlers Flügeln getragen“ veröffentlichen wollte, gründete Friedrich Hänssler senior kurzerhand selbst einen Verlag. Dort veröffentlichte er eigene Kompositionen und Kirchenlieder anderer Komponisten. Dazu kamen klassische Werke, zum Beispiel auch des jüdischstämmigen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Dies führte während der NS-Zeit zu Anfeindungen seitens des Staates und 1941 schließlich zum Verbot des Verlags.

Nach Kriegsende erhielt der Hänssler-Verlag als einer der ersten Verlage wieder eine Arbeits- und Druckgenehmigung. Ab 1950 arbeitete Friedrich Hänssler junior, der Sohn des Gründers, im Verlag. Ende der 50-er Jahre übernahm er schließlich die Leitung und prägte das Programm inhaltlich über Jahrzehnte. Viele Jahre lang prüften und bearbeiteten er und seine Frau persönlich jedes Manuskript bis ins Detail. Die Orientierung an der Bibel war Friedrich Hänssler dabei besonders wichtig.

Hänssler Verlag Holzgerlingen
Einweihung des Firmengebäudes in Holzgerlingen (Foto: SCM Hänssler)

Weil die Verlagsarbeit größer wurde, wechselte der Standort zweimal: 1970 zog man nach Neuhausen, 1999 erfolgte der Umzug an den heutigen Firmensitz nach Holzgerlingen südwestlich von Stuttgart. Neben dem evangelikal geprägten Buchprogramm erlangte Hänssler vor allem durch das klassisches Musikprogramm internationale Anerkennung. Die „Edition Bachakademie“ wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem ECHO Klassik, ausgezeichnet.

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Nach vielen erfolgreichen Jahren geriet das Unternehmen zu Beginn des neuen Jahrtausends in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Es kam zur Eingliederung in die 2000 gegründete Stiftung christliche Medien. Der Hänssler-Verlag ist heute Teil der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört. Weitere Marken sind SCM R.Brockhaus, Gerth Medien, adeo Verlag und der SCM Bundes-Verlag, zu dem auch Jesus.de gehört. An den Standorten in Holzgerlingen in Baden-Württemberg, Asslar in Hessen und Witten in Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Friedrich Hänssler junior war noch bis zum Sommer 2016 als Berater im Verlag tätig.

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