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„Risiko: Leben!“: Menschen suchen Rat bei Telefonseelsorge

Im Jahr 2011 hat die Telefonseelsorge Rheinland-Pfalz insgesamt 76.141 Beratungs- und Seelsorgegespräche geführt. Das geht aus der Jahresstatistik hervor, die am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Mainz vorgestellt wurde. Laut Seelsorger sei für viele Menschen das Leben immer mehr zum Risiko geworden.

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Insgesamt wurde die Nummer der Telefonseelsorge 138.572 mal gewählt. Rund 60 Prozent der Anrufer waren weiblich. Mit über 30 Prozent ist der Anteil der 40- bis 59-Jährigen bei der geschätzten Altersverteilung am größten.

Themenschwerpunkte bei den Gesprächen waren mit rund 21 Prozent „Partnerschaft, Familie und Verwandtschaft“ sowie „Krankheit“ (19 Prozent). Weitere Schwerpunktthemen waren „Einsamkeit“ (neun Prozent), „Orientierung/Sinnfrage“ (fünf Prozent) und „Geld/wirtschaftliche Lage“ (drei Prozent). Das Thema Suizid spielte bei etwa einem Prozent der Anrufe eine Rolle.

Vielfach erlebten die Menschen, dass Arbeitsplätze, Renten und das Geld auf der Bank nicht mehr sicher seien, ebenso wie Familienbeziehungen. In dieser Situation würden oft auch Staat, Arbeitgeber, Kirche und Familie nicht mehr als dauerhafter Halt erlebt. „Mit all diesen zerbrochenen Lebenssicherheiten wenden sich die Menschen an die Telefonseelsorge“, sagte Martina Patenge von der Telefonseelsorge Mainz-Wiesbaden.

Wichtig sei dabei vor allem, den Anrufern zuzuhören und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auszusprechen. „Im Aussprechen kann sich der Druck etwas lösen, und viele Anrufende sind dankbar und erleichtert, ‚überhaupt mal mit einem Menschen darüber reden zu können’, selbst wenn das eigentliche Problem damit noch nicht vom Tisch ist“, wie es in der Unterlagen zur Pressekonferenz heißt. Und weiter: „Indem ein Mensch geduldig zu- hört und mitfühlt, auch mitdenkt und im Gespräch bleibt statt auf angenehmere Themen abzulenken, spüren Anrufende: ‚Ich bin okay! Ich bin auch mit meinem Problem in Ord- nung.‛ Dies wieder zu spüren ist der erste Schritt zur Heilung. Da sein dürfen mit allem, was gelungen und nicht gelungen ist im Leben ist auch eine tiefe spirituelle Erfahrung: Die Telefonseelsorge geht davon aus, dass jeder Mensch ein von Gott geliebter Mensch ist. Mit allem, was diesen Menschen auszeichnet, quält und bedrückt.“

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In Rheinland-Pfalz gibt es 7 Dienststellen der Telefonseelsorge, wo sich insgesamt 474 Mitarbeiter engagieren. Bis auf Trier, das ganz in katholischer Trägerschaft ist, sind alle anderen Einrichtungen ökumenisch getragen. Insgesamt gibt es in Deutschland 105 Telefon- seelsorgestellen, die erste Stelle wurde 1956 in Berlin gegründet; die meisten davon in ö- kumenischer Trägerschaft.

Mehr Infos unter www.telefonseelsorge.de

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