- Werbung -

“Hab´ Seligkeiten”: Anselm Grün und der produzierte Glücks-Moment

Wo, wenn nicht auf einem Kirchentag, lässt sich Teilhabe an großer Gemeinschaft buchen?

- Werbung -

Berauschend ist es, dieses erhabene, fast heilig anmutende Gefühl, wenn eine unüberschaubare Menge ein allzu bekanntes Lied anstimmt. Es ist diese Dynamik, die von dem Erleben ausgeht und die fasziniert. Beinahe fesselt, denn schwärmerisch süß ist es, trunken im Vierteltakt dieses Kribbeln im Bauch und unter der Haut zu spüren. Manchmal reicht ein Akkord aus, um das einvernehmliche Raunen um sich wahrzunehmen, das sogleich einstimmt in das Lied. Wohlig ist es, in eine Gemeinschaft zu fallen, die gleichsam hin und her wiegt. Ein gemeinsam berührender Moment entsteht. Ein Glücks-Ort. Als wäre es der einzige von Bedeutung im Hier und Jetzt.

Clemens Bittlinger und Pater Anselm Grün schafften am dritten Abend des Kirchentages solch intime Momente. Hüllenlos empfindsam sangen und sprachen sie von den wunden Herz-Punkten. Das spricht alle Menschen an. Und sind es noch so viele. Leicht erfüllt wird die tiefste, allen gleiche Sehnsucht: gefunden, gesehen und geliebt zu werden. Wie lange der Weg bis dahin auch war, oder noch sein wird, spielt, wenn überhaupt, nur eine Nebenrolle. “Es gibt Menschen, die tun einfach gut”, sagte Bittlinger. Ein Blick durch die Reihen ließ vermuten, dass diesen Abend viele Menschen mit jemanden teilten, der ihnen gut tat. Vertraute Blicke unter Freundinnen, das sanfte Halten einer Hand und das in-den-Arm-nehmen einer, die lieber schweigen wollte, erzählen davon auf leise Art.

Bittlinger und Grün haben sich gesucht und gefunden. Sie bilden auch an diesem Abend angenehmes Paar, das sich gegenseitig Raum lässt. Nicht nur auf der Bühne, die in ihrer Größe dem Format angemessen ist, sondern auch in Gedanken, Silben, gar im Reduzieren auf das Wesentliche berühren sie sich. Schon die Performance weckt die Sehnsucht, vertrauen zu wollen. Die Liedtexte des einen und die Weisheiten des anderen fallen auf ausgedörrten, fruchtbaren Boden.

“Selig sind die Sanftmütigen” – das bedeute, den Mut zu haben, sanft zu sein. Alles zu sammeln, oft erst zu wecken, was in einem steckt. Vielleicht vergraben und verschüttet, verwurzelt allemal. Sammeln, was in einem steckt, bedeute, nicht nur die gute Seite zu zeigen. Sich nicht abzutrennen von dem, was schmerzt und beschämt. Es ist die geheimnisvolle Offenbarung, das Kostbare zu entdecken. “Selig ist, wer sich verschenkt und mit dem Herzen denkt”.

- Werbung -

Clemens Bittlinger und Pater Anselm Grün sind sich einig. Zugleich teilen sie eine gemeinsame Vision, die zart anbricht: Die Einheit der Christen vereint am Tisch des Herrn. Pater Anselm Grün hofft auf den Ökumenischen Kirchentag in München 2010. Und die Chance, das gemeinsame Abendmahl dort Wirklichkeit werden zu lassen. Der Applaus der an diesem Abend feiernden Gemeinde tut gut und kommt laut. Es gibt sie eben doch, die produzierten Glücks-Momente. Aus dem Bauch heraus, im Hier und im Jetzt. Und vor allem: auf dem Kirchentag.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht