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20 Jahre „TransFair“: Ein Siegel als Hilfe für die Dritte Welt

Das blau-grün-schwarze Logo prangt auf Lebensmitteln wie Kaffee, Tee, Kakao und Schokolade, auf Obst, Reis oder Gewürzen, auf Baumwollkleidung und sogar auf Fußbällen: Das Fairtrade-Siegel steht für fairen Handel, bei dem den Erzeugern in der Dritten Welt ein festgelegter Mindestpreis bezahlt wird, der ihre Existenz sichern soll – unabhängig vom jeweiligen Weltmarktpreis.

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«Es ist zu einem Markenzeichen für faire Produktionsbedingungen, Transparenz und Glaubwürdigkeit geworden», sagt Heinz Fuchs, der Vorstandsvorsitzende von TransFair e.V. Am 1. Januar besteht TransFair seit 20 Jahren.

 1992 wurde TransFair von einem Bündnis kirchlicher Hilfswerke und Entwicklungsorganisationen ins Leben gerufen. Zu den damals zehn Gründern gehörten Misereor, der Kirchliche Entwicklungsdienst (KED, heute Evangelischer Entwicklungsdienst EED) und die Arbeitsgemeinschaft Dritte-Welt-Läden. «Damit wurde ein alternatives Handelsmodell entwickelt, das es umfassend ermöglicht, fair gehandelte Waren in den konventionellen Strukturen des Handels anzubieten und für mehr Menschen zugänglich zu machen», erläutert Fuchs. Als unabhängiger Verein handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt in Deutschland das Fairtrade-Siegel an Importeure und Händler, die die Standards des fairen Handels erfüllen.

 Und immer mehr Deutsche greifen zu den fair gehandelten Produkten. Kaum eine andere Branche kann sich mit so rasanten Wachstumszahlen schmücken: Um 28 Prozent nahm der Umsatz fair gehandelter Produkte 2010 in Deutschland zu. Insgesamt 413 Millionen Euro gaben die Bundesbürger dafür aus. Den Löwenanteil davon machten mit 340 Millionen Euro Produkte mit Fairtrade-Siegel aus: «In Deutschland bieten 200 Firmen rund 2.000 Fairtrade-Produkte an, die in 36.000 Geschäften erhältlich sind», sagt Fuchs. Kaffee ist nach wie vor das stärkste Fairtrade-Produkt, gefolgt von Blumen, Fruchtsaft und Bananen.

 Dennoch sind fair gehandelte Produkte in Deutschland noch immer ein Nischenmarkt. Selbst beim Aushängeschild Kaffee liegt der Marktanteil bei nur etwa zwei Prozent. Beim jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch liegt Deutschland mit rund fünf Euro weit hinter Ländern wie der Schweiz und Großbritannien zurück, wo der durchschnittliche Verbrauch bei 20 Euro liegt.

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 Dort engagierten sich der Lebensmitteleinzelhandel, Verbraucherorganisationen und auch die Zivilgesellschaft noch in viel stärkerem Maße für Fairtrade, meint Heinz Fuchs. «Fairtrade als Prinzip verantwortlichen Konsumierens müsste als Teil einer gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsstrategie auch politisch noch stärker beworben und gefördert werden», kritisiert er. Und was zudem in Deutschland noch fehle, sei eine große Einzelhandelskette, die ganze Sortimentsbereiche auf Fairtrade umstellt.

 Genau das erhofft sich Fairtrade für die Zukunft und die nächsten 20 Jahre: «Wir wollen aus der Nische herauskommen», meint Fuchs. Er hofft, das Fairtrade-Siegel bald auch auf faire Rohstoffe und faire Urlaubsreisen ausweiten zu können.

(Quelle: epd)

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