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EKD-Ratsvorsitzender: „Wir müssen als Kirche ausstrahlen, wovon wir sprechen“

Es gibt einiges zu besprechen in der Evangelischen Kirche: Bürokratieabbau, kürzere Entscheidungswege und die Kreuz-Debatte in Bayern: Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm greift in seinem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Menge an aktuellen Themen auf. Trotz deren vermeintlicher Dringlichkeit sagt Bedford-Strohm: „Wir müssen als Kirche ausstrahlen, wovon wir sprechen“. Und: Kirche müsse mehr Zeit für die Kommunikation des Evangeliums haben.

Eine breite Beteiligung aller Interessierten sei gut, „aber für die Zahl der Gremiensitzungen bräuchte es so etwas wie eine Obergrenze, um mehr Zeit für die Kommunikation des Evangeliums in die Welt hinein zu haben“, schreibt Bedford-Strohm. Gleiches gelte für den Umfang kirchlicher Regelungswerke und die Zahl der Genehmigungsvorgänge, fügte der bayerische Landesbischof in dem Gastbeitrag hinzu, in dem er darüber hinaus erneut Stellung bezog in der Debatte um die künftige Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden.

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Aus Sicht Bedford-Strohms darf das Kreuz als christliches Symbol nicht vom Staat okkupiert werden. Es könne „nicht auf ein Zeichen einer erfolgreichen Kultur- und Beheimatungsleistung reduziert werden, sondern ist mindestens genauso das Zeichen einer zum Nachdenken bringenden Infragestellung aller weltlichen Werte,“ schreibt er. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe nach seiner Aussage, wonach das Kreuz nicht Zeichen einer Religion sei, reagiert und erklärt, dass es in allererster Linie ein religiöses Symbol sei, aber auch zu den Grundfesten des Staates gehöre. „Dass das Kreuz zuallererst eine religiöse Bedeutung hat, darüber scheint jetzt Konsens zu bestehen. Nur indem dies auch wirklich ernst genommen wird, kann es ja überhaupt eine öffentliche Bedeutung geben“, argumentiert Bedford-Strohm.

Kreuz-Debatte: „Kulturelle Demut“ und „Symbol bayerischer Identität“

Wenn das Kreuz in öffentlichen Gebäuden hängt, sollte es aus Bedford-Strohms Sicht an das Geheimnis der Erlösung durch Jesus Christus erinnern. Dazu zählten „die im Glauben gewonnene Freiheit, dem Nächsten zu dienen“, und Humanität. Das Kreuz lehre eine „kulturelle Demut, die von den Irrwegen der eigenen Kultur weiß und daraus die Konsequenzen zieht“.

Im Eingangsbereich aller bayerischen Dienstgebäude soll ab dem 1. Juni ein Kreuz hängen. „Das Kreuz ist grundlegendes Symbol unserer bayerischen Identität und Lebensart“, begründe Regierungschef Söder den Kabinettsbeschluss im April und brachte unmittelbar im Anschluss in der Staatskanzlei in München ein Kreuz an.

Die aktuelle Identitätsdebatte sollte auch als kritische Anfrage an die Kirchen verstanden werden, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende. Sie hätten die Aufgabe, den Sinn des Kreuzes öffentlich zu machen. Daraus schlussfolgert der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten, dass kirchliche Reformbemühungen angesichts sinkender Mitgliederzahlen stärker als früher in „eine geistliche Erneuerung eingebettet sein müssen, in eine Besinnung auf glaubwürdige Sprache, tragende Frömmigkeit und ein klares Engagement für den Nächsten“. „Wir müssen als Kirche ausstrahlen, wovon wir sprechen“, forderte Bedford-Strohm.

Quelleepd

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