Christliche Abtreibungsgegner rufen für diesen Samstag in Berlin wieder zum „Marsch für das Leben“ auf. Die Demonstration steht unter dem Motto „Menschenwürde ist unantastbar. Ja zu jedem Kind – Selektion und Abtreibung beenden“.
Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof. Der anschließende Schweigemarsch soll am Nachmittag mit einem ökumenischen Gottesdienst enden. Dazu werden unter anderem der Greifswalder evangelische Bischof Hans-Jürgen Abromeit und der katholische Berliner Weihbischof Matthias Heinrich erwartet. Im vergangenen Jahr hatten nach Polizeiangaben rund 3.000 Personen an dem Marsch in Berlin teilgenommen. Die Veranstalter sprachen von rund 7.500 Teilnehmern.
Der Bundesverband Lebensrecht fordert, dass Frauen über alle Konsequenzen von Abreibungen umfassend informiert werden. Auf der Webseite des Verbands heißt es weiter: „Wir wollen Hilfe für Frauen, denen das Ja zum Kind schwerfällt. Wir wollen keine Werbung für eine Tat, die so viele Frauen bitter bereuen.“
Unterstützung durch Kardinal Reinhard Marx
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, unterstützt die Bewegung. Der Schwangerschaftsabbruch sei „grundsätzlich mit unserem Werte- und Rechtssystem nicht vereinbar“, erklärte Marx in einem Grußwort. Weitere Grußworte stammen unter anderem vom Passauer Bischof Stefan Oster, den Landesbischöfen Frank Otfried July (Württemberg) und Carsten Rentzing (Sachsen), Erzbischof Stephan Burger, dem Evangelisten Ulrich Parzany sowie Volker Kauder, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz beteiligt sich wie in den Vorjahren nicht an dem „Marsch für das Leben“. Dagegen wird der evangelische Bischof von Mecklenburg und Pommern, Hans-Jürgen Abromeit, auf dem Abschlussgottesdienst am Abend predigen.
Auf Kritik stößt der „Marsch für das Leben“ unter anderem bei Frauenrechtlerinnen. So moniert der Frauenpolitische Rat im Land Brandenburg, dass die Lebensschutzbewegung „konservative, zum Teil völkische und antifeministische Meinungen“ vertrete und unter anderen von AfD-Vertretern unterstützt werde. Die Abtreibungsbefürworter setzen sich vielen Jahren dafür ein, Paragraf 218 des Strafgesetzbuches abzuschaffen.