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Afghanistan: Getötete Entwicklungshelfger waren engagierte Christen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach Angaben ihres Sprechers den Tod von zwei deutschen Entwicklungshelfern in Afghanistan mit Bestürzung aufgenommen

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 Es sei schwer zu ertragen, dass zwei Männer, die in bester Absicht nach Afghanistan gekommen seien, Hass und Gier und Gewalt zum Opfer gefallen seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Die Bundesregierung erwarte, dass die afghanischen Behörden alles daran setzten, die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

 Die beiden Entwicklungshelfer galten seit dem 19. August als vermisst. Sie waren von einem privaten Ausflug in eine Bergregion nahe Kabul nicht zurückgekehrt. Wie das Entwicklungsministerium betonte, hatte das Risikomanagement der deutschen Entwicklungspolitik private Fahrten für diesen Tag untersagt.

 Bei den beiden Männern soll es sich um Siegbert Stocker aus Meißen und Willi E. aus Heimerdingen in Baden-Württemberg handeln. Der Werkzeugmacher Stocker war Mönch der evangelischen Christusträger Bruderschaft, die seit 1971 in Afghanistan tätig ist. Er arbeitete nach Angaben der Kommunität seit 2009 als Entwicklungshelfer in Kabul. Der Agrarwissenschaftler Willi E. soll im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein Landwirtschaftsprojekt geleitet haben.

 Der sächsische evangelische Landesbischof Jochen Bohl und die Christusträger Bruderschaft reagierten mit tiefer Trauer auf den Tod Stockers. «Dass er einen gewaltsamen Tod sterben musste, kann ich nur mit Entsetzen über diese Tat und mit Trauer und Betroffenheit zur Kenntnis nehmen», erklärte Bohl in Dresden. Zugleich würdigte er das Leben und Wirken des 69-Jährigen mit «großer Dankbarkeit».

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 In der Christusträger Bruderschaft trauere man sehr um Bruder Siegbert, «der Opfer eines Gewaltverbrechens wurde», sagte Prior Christian Hauter am Mittwoch dem epd. Seit Stockers Besuch 2008 in Afghanistan sei es sein großer Wunsch gewesen, «von ganzem Herzen den Ärmsten in diesem geschundenen Land zu dienen», sagte Hauter. Im unterfränkischen Kloster Triefenstein solle ein nichtöffentlicher Trauergottesdienst stattfinden. Stocker gehörte der Gemeinschaft seit 1967 als Mitglied an.

 Derzeit sind nach Worten des Priors noch zwei Brüder in Kabul tätig. Sie arbeiten dort in Ambulanzen, Kliniken und einer Ausbildungswerkstatt. Ob es weitere Einsätze dort geben werde oder diese eingestellt würden, darüber wolle die Bruderschaft nach dem Tod von Siegbert Stocker erst noch beraten. Außer in Afghanistan seien derzeit vier Brüder im Kongo im Einsatz.

 Mit Trauer reagierten auch die Mitarbeiter der GIZ auf den Tod von Willi E. «Wir sind entsetzt und erschüttert über diesen Vorfall», sagte GIZ-Vorstandssprecher Bernd Eisenblätter. «Unser Mitgefühl gilt jetzt den Angehörigen.» Über die Umstände und Hintergründe seines Ablebens liegen der GIZ laut eigener Auskunft keine gesicherten Informationen vor.

(Quelle: epd)

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