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Altbischof Huber: Islam braucht Phase der selbstkritischen Reflexion

Der evangelische Altbischof Wolfgang Huber sieht den Islam vor der Aufgabe, ein modernes Religionsverständnis zu entwickeln.

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Im Islam herrsche nach wie vor kein Einverständnis darüber, wie mit den unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Strömungen umgegangen werden soll, sagte der Theologe dem "Mannheimer Morgen" (Dienstagsausgabe). "Hier verbinden sich religiöse Glaubensvorstellungen mit politischen Machtansprüchen, und die Religion wird zur Rechtfertigung von Gewalt herangezogen."

Das europäische Christentum habe solche Tendenzen in einem langen und schmerzhaften Prozess überwunden. "Das hat zu einer klaren Unterscheidung zwischen Kirche und politischer Macht geführt", sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auf dieser Grundlage beteiligten sich die Kirchen am Nachdenken über politische Verantwortung aus einer unabhängigen Position. "Wenn es einen Rat für den Islam der Gegenwart gibt, dann den, dass eine solche Phase der selbstkritischen Reflexion unabdingbar ist für ein modernes Religionsverständnis", fügte Huber hinzu.

Die Kirchen haben nach Ansicht Hubers als Folge religiöser und weltanschaulicher Vielfalt an Einfluss eingebüßt. In Sinn- und Glaubensfragen hätten die beiden großen Kirchen ihr vermeintliches Monopol verloren. "Wir sollten darüber nicht jammern, sondern diese Pluralität akzeptieren. Wir sollten zur Orientierung beitragen, ohne damit den Anspruch zu verbinden, dass wir auf jede Frage die richtige Antwort kennen", empfahl der Sozialethiker.

(Quelle: epd)

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