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Andrew Brunson, Craig Borlase: „Geisel für Gott“

Für den amerikanischen Pastor Andrew Brunson ist die Türkei seine Heimat. 23 Jahre lang hat er dort mit seiner Familie gelebt und gearbeitet, als seine Frau und er im Jahr 2016 unerwartet festgenommen werden. Als Pastor einer kleinen evangelischen Gemeinde in der türkischen Stadt Izmir wird er immer wieder mal bedroht, doch er hat eine erfüllende Aufgabe und gute Freunde. Seine Frau und er haben einen Antrag auf einen ständigen Wohnsitz in der Türkei gestellt. Als sie eines Tages gebeten werden, in die Polizeiwache zu kommen, vermuten sie, dass ihr Antrag genehmigt wurde. Doch es kommt anders.

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Schon am Abend befinden sich beide zusammen in einer Gefängniszelle. Während Brunsons Frau schnell wieder auf freiem Fuß ist, bleibt Brunson weiter gefangen. Die Hoffnung auf eine schnelle Abschiebung verfliegt bald. Im Laufe der zwei Jahre, die Brunson inhaftiert ist, wird er mehrmals verlegt. Als er erfährt, welche unbegründete Vorwürfe gegen ihn erhoben werden, ist er der Verzweiflung nahe, denn es scheint, als würde er niemals mehr frei werden. Selbst die Interventionen der amerikanischen Regierung bleiben lange Zeit fruchtlos. Mehrmals hat Brunson das Gefühl, dass Gott ihm den Termin seiner Freilassung nennt, doch nichts geschieht. Er verzweifelt an Gott, und doch kann er nicht ohne ihn leben.

Ernste Töne überwiegen

Es gibt viele Geschichten von Christen, die wegen ihres Glaubens eingesperrt wurden. Während die meisten Gefangenen nicht nur von einer besonderen Nähe zu Gott berichten, sondern auch von Freude und Hoffnung, überwiegen in diesem Buch die traurigen, hoffnungslosen Töne. Sehr offen berichtet Brunson von dunklen Tagen, Schwäche und Hoffnungslosigkeit. Er fühlt sich zeitweise von Gott im Stich gelassen oder er denkt, Gott will ihn zu mehr Härte erziehen. Doch trotz seiner Zweifel und dem Gefühl, wie Hiob ungerechtfertigt zu leiden, kann er nicht von Gott lassen.

Es gehört sehr viel Mut dazu von eigener Schwachheit zu berichten, erst recht als Pastor und Missionar. Auch wenn sein Bericht manchmal wie ein andauerndes Jammern erscheint, ist es doch sehr erfrischend, dass Brunson keine geschönte Version seiner Empfindungen wiedergibt, sondern offen über die Tiefen seiner Schwachheit berichtet. Etwas mühsam beim Lesen ist gelegentlich die Sprache. Vermutlich wurde dieses recht aktuelle Buch schnell übersetzt und lektoriert, sodass sich manche Stelle etwas holprig lesen. Das ist beim guten Inhalt dieses Buchs schade.

Von Marianne Müller

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