Der israelische Archäologe Jaron Benvenisti hat eine App für Smartphones entwickelt, durch die Nutzer biblische Bauwerke und Orte bewundern können, wie sie zu Zeiten Jesu aussahen. Die Anwendung nutzt die Technologie "erweiterte Realität" und zeigt längst vergangene Stätten, wenn der Besucher seine Smartphone-Kamera auf die historischen Orte richtet.

Halten Sie Ihr Smartphone vor den Felsendom und sehen Sie zu, wie er sich in die jüdische Stätte des Zweiten Tempels verwandelt, der vor Millionen Jahren zerstört worden ist", heißt es in einer Beschreibung zu der Anwendung auf FoxNews.com. Wahlweise könnten die Nutzer auch eine alte Malerei betrachten, die sich wieder in das ursprüngliche, leuchtende Meisterwerk verwandele.

Bei der Technik der App handele es sich um "Erweiterte Realität", erklärte Mark Spoonauer von FoxNews.com. Die Technologie kombiniere die Lebenswirklichkeit der realen Welt, die eine Smartphone-Kamera einfängt, mit Informationen aus dem Internet, um den Besuchern der historischen Orte mehr Informationen an die Hand zu geben. Bisher sei "Layar", so der Name einer anderen App, die am besten entwickelte Anwendung für Telefone mit dem Betriebssystem Android gewesen. "Layar" scannt zum Beispiel sogenannte QR-Codes oder Magazinseiten, die ein entsprechendes Logo enthalten, und macht dahinter liegende Informationen, wie zum Beispiel Videos, auf dem Smartphone sichtbar.

Für seine App mit Namen "Architip" nutzte Benvenisti die gleiche Funktion. Für die exakte Umsetzung seiner Idee, die ihm während eines Museumsbesuches gekommen war, suchte er die Hilfe seines technikerfahrenen Freundes Sagiv Philipp. "Es (das Bauwerk) muss exakt am richtigen Platz erscheinen und stabil sein", erklärte der Archäologe gegenüber FoxNews.com. Um das Bauwerk in der 3D-Welt in den richtigen Kontext zu platzieren und es solide aussehen zu lassen, hätten die bestehenden Technologien nicht gereicht. Philipp entwickelte also eine neue Technik, die dem Nutzer mit Hilfe seiner Smartphone-Kamera das Gefühl gibt, direkt vor dem biblischen Bauwerk zu stehen.

Derzeit zeigt "Architip" nur alte Sehenswürdigkeiten im Heiligen Land an. So zum Beispiel die antike Stadt Lachisch, die südlich von Jerusalem lag. Im biblischen Buch Josua wird ihre Zerstörung beschrieben. Benvenisti hofft jedoch, dass sein Programm auch auf andere Orte der Welt ausgeweitet wird. "Für diese Generation, die mit Massenmedien aufwächst, ist alles visuell", erklärte er. Und da der Sehsinn der wichtigste der menschlichen Sinne sei, komme diese Technologie gerade zur rechten Zeit.

"Architip" befinde sich noch in der Testphase, für archäologisch Interessierte und Touristen sei die App aber vielversprechend. Sie verpflichte geradezu, die historischen Stätten zu besuchen, sagte der Erfinder.

(Quelle: Israelnetz.com)