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Armut-Expertin: „Euro-Krise trifft auch Entwicklungshilfe“

Die Euro-Krise wird nach Auffassung des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) auch die Hilfe für die Ärmsten in der Welt schmälern. „Für Entwicklungshilfe stehen künftig weniger Mittel zur Verfügung“, sagte EED-Vorstand Claudia Warning.

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 Das Versprechen der Industrienationen, die Hilfe bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen, werde trotz aller Lippenbekenntnisse nicht erfüllt werden. „Wir haben insgesamt einen Trend in Europa, dass die Regierungen sich leise vom 0,7-Prozent-Ziel verabschieden“, beklagt Warning. Derzeit liegt die Quote im Durchschnitt der Industrieländer bei 0,31 Prozent, in Deutschland bei 0,4 Prozent.

In der Bundesrepublik sei das 0,7-Prozent-Ziel nicht erreichbar. „Wir müssten Milliarden in den Bundeshaushalt pumpen“, sagte Warning. Dafür fehle der politische Wille, obwohl weltweit der Bedarf wachse, um die Ernährungs-, Energie- und Umweltkrise zu bewältigen: „Es ist bitter: Die Anzahl der Armen geht nicht zurück, sie wächst eher, und trotzdem steht weniger Geld zur Verfügung.“

Nach Warnings Worten wird es für die Kirchen umso wichtiger, für mehr Gerechtigkeit bei Welthandel, Rohstoffausbeutung und Klimapolitik zu streiten. Zurückhaltend äußerte sie sich zu Regierungsplänen, die lange geforderte Finanztransaktionssteuer einzuführen, aber zur Sanierung des Haushalts zu verwenden. „Das ist sehr ärgerlich, denn nun redet niemand mehr davon, die möglichen Einnahmen für die Ärmsten einzusetzen“, so die promovierte Geografin.
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 Claudia Warning gehört seit 2005 dem EED-Vorstand an und verantwortet unter anderem die internationalen Programme. Das kirchliche Hilfswerk wird im Oktober von Bonn nach Berlin umziehen und mit dem Diakonischen Werk verschmelzen, zu dem „Brot für die Welt“ gehört. Im neuen „Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung“ entsteht die größte Entwicklungsorganisation Deutschlands mit rund 250 Millionen Euro Finanzvolumen.

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(Quelle: epd)

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