Große Verwirrung herrscht zurzeit um Aussagen der pakistanischen Christin Asia Bibi. Im Februar 2020 erschien ihr Buch „Enfin libre!“ (deutsch: „Endlich frei – mein Weg aus der Gefangenschaft!“), in dem sie von ihrer Gefangenschaft in der Todeszelle erzählt. Sie hatte es zusammen mit der Journalistin Anne-Isabelle Tollet verfasst und im März im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Nun hat sich Asia Bibi überraschend vom Inhalt des Werks distanziert. Das berichtet das Medienmagazin pro unter Berufung auf den Sender „Voice of America“.
Dahinter scheint Asia Bibis Wunsch zu stecken, nach Pakistan zurückkehren zu können. In dem Interview hatte Asia Bibi das Rechtssystem in ihrer Heimat ausdrücklich gelobt – obwohl sie genau deswegen in der Todeszelle gelandet war. Nicolai Franz hat die Situation für pro zusammengefasst.
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Asia Bibi war in ihrer Heimat wegen vermeintlicher Blasphemie zum Tod verurteilt worden, nach jahrelanger Haft in der Todeszelle jedoch schließlich vom Obersten Gerichtshof freigesprochen worden. Daraufhin kam es in Pakistan zu landesweiten Protesten islamistischer Hardliner. 2019 reiste Asia Bibi nach Kanada aus, wo sie seitdem an einem geheimen Ort lebt.