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Aussage gegen Aussage: „Open Doors“ widerspricht Kritik an Erhebung zur Verfolgung christlicher Flüchtlinge

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (F.A.S.) hatte eine Erhebung von „Open Doors“ als „zweifelhaft“ kritisiert, in der das Hilfswerk über die Verfolgung von christlichen Flüchtlingen in deutschen Asylbewerberheimen berichtete. „Open Doors“ weist die Kritik zurück.

Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ hatte am 9. Mai eine Erhebung über „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ veröffentlicht und von Gewalt gegen Christen in den Unterkünften berichtet. Darin sind 231 Fälle dokumentiert, in denen christliche Flüchtlinge angaben, aufgrund ihres Glaubens beleidigt, bedroht oder verletzt worden zu sein. In 86 Prozent der Fälle handelte es sich den Angaben zufolge um Menschen, die zum christlichen Glauben übergetreten sind.

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Die F.A.S. kritisiert, dass fast zwei Drittel der in der Erhebung aufgeführten Opfer aus einer einzigen Gemeinde in Berlin stammten. In der Publikation hieß es jedoch: „Die Erhebung fand deutschlandweit statt.“ Die Prüfung eines dieser Fälle hätte begründete Zweifel an der Darstellung der Opfer ergeben. So erhob der Heimbetreiber seinerseits den Vorwurf, die mutmaßlichen Opfer hätten den Konflikt bewusst herbeigeführt, um eine Umsiedlung in eine bessere Unterkunft zu erreichen.

In einem anderen von „Open Doors“ geschilderten Fall hätten der Betreiber der Unterkunft sowie ein Pfarrer, der das Opfer betreut, gegenüber der Zeitung ausgesagt, dass der christliche Glaube des Mannes nicht Ursache des Konflikts gewesen sei. Darüber hinaus hätte „Open Doors“ dem Bericht zufolge innerhalb einer Woche nicht einen einzigen Fall aus einer kirchlich betriebenen Unterkunft einer Nachprüfung zugänglich machen. Das Hilfswerk sei Belege schuldig geblieben, kritisieren die F.A.S.-Autoren Reinhard Bingener und Friederike Böge.

Stellungnahme von „Open Doors“

„Open Doors“ hat auf die Vorwürfe mit einer ausführilchen Stellungnahme reagiert, in der wiederum der F.A.S. Fehler in der Berichterstattung vorgeworfen werden. In der Stellungnahme heißt es, dass in der Erhebung an keiner Stelle von „flächendeckenden Fällen von Gewalt und Drangsalierung gegenüber Christen“ die Rede ist, sondern von „gehäuftem Auftreten“ (Seite 6). Dazu sei darauf verwiesen worden, dass „die regional sehr unterschiedlichen Rücklaufzahlen der Fragebögen lassen keine Rückschlüsse über das Ausmaß der Übergriffe pro Bundesland“ zuließen. Die von der F.A.S. geäußerte Kritik, dass über die Hälfte der Befragten aus Berlin stammt, sei für die Aussagekraft der Erhebung von „wenig Belang“ und bereits bei der Veröffentlichung kommuniziert worden.

Die F.A.S. hatte ebenfalls kritisiert, dass „Open Doors“ nicht in der Lage gewesen sei, einen landeskirchlichen Pfarrer zu benennen, der an einem Fragebogen mitgewirkt hat. Dem widerspricht das Hilfswerk. Es habe auch Rückläufe von Pfarrern aus der Landeskirche gegeben, doch der Redakteur der F.A.S. habe ausdrücklich nach Fragebögen aus Hessen und Niedersachsen gefragt. Entsprechende Berichte hätten nicht vorgelegen und seien innerhalb einer Woche nicht zu erhalten gewesen.

Hilfswerk hält betroffene Christen für glaubwürdig

In dem Artikel der F.A.S. hatte es außerdem geheißen, „Open Doors“ habe keinen einzigen Fall in einem kirchlich betriebenen Heim nennen können. Dem widerspricht Markus Rode, der Leiter des Hilfswerks. Er habe dem Redakteur angeboten, eine Verbindung zu einem Flüchtlingsheim unter kirchlicher Trägerschaft herzustellen, in dem es mehrere Betroffene gegeben hätte, allerdings nicht in den vom der Zeitung gewünschten Bundesländern. Generell sei es für das Hilfswerk nicht entscheidend, in welchem Bundesland es zu Übergriffen gegen christliche Flüchtlinge oder andere religiöse Minderheiten käme und ob diese in Heimen mit kirchlicher oder säkularer Trägerschaft stattfinden.

In Rahmen ihrer Kritik hatten die Autoren der F.A.S. auch die Glaubwürdigkeit einiger der von „Open Doors“ genannten Flüchtlinge in Frage gestellt. Dies kritisiert das Hilfswerk. So sei beispielsweise die Aussage eines beteiligten Pastors falsch widergegeben worden. In Einzelfällen stünde die Aussage des Flüchtlings gegen die des Heimbetreibers, was die Zeitung dazu nutze, die Glaubwürdigkeit der Flüchtlinge, von denen viele aus Angst nicht an die Öffentlichkeit gehen würden, zu diskreditieren.

Das Hilfswerk kritisiert, der Artikel versuche, „die Bemühungen von Open Doors zum Schutz religiöser Minderheiten sowie die damit verbundene Erhebung als unseriös darzustellen“.

Links:
Der Artikel der FAS
Die Stellungnahme von „Open Doors“
Die Erhebung über „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“

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