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Autonomie auf Bierdeckeln: Kirchliche Aktion inspiriert auch Humanisten

Die Aktion „Die Bibel auf einem Bierdeckel“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) findet Anklang – offenbar auch bei Humanisten. Diese haben jetzt ihre eigenen Bierdeckel gestaltet und darauf ihr Humanismus-Verständnis in drei Zeilen zusammengefasst.

Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) in Hessen hat Bierdeckel drucken lassen, auf deren Rückseite drei humanistische Kernaussagen dazu einladen, zum Beispiel bei einem Bier über den Humanismus ins Gespräch zu kommen. Wem diese Aktion bekannt vorkommt, hat Recht: Ende September hatte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ihre Mitglieder im Rahmen einer „Impulspost“ ebenfalls mit Bierdeckeln versorgt, und sie auch in Kneipen verteilt. Dreht man sie um, ist zu lesen: „Liebe Gott“, „Liebe dich selbst“, „Liebe die Anderen“ – der Versuch, die Essenz der Bibel auf einen Bierdeckel zu bringen und so zu Gesprächen über das Buch der Bücher und Grundfragen des Lebens in entspannter Atmosphäre anzuregen.

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Von der Liebe zu Gott hin zur Selbstbestimmung

Darauf antwortet der HVD nach eigenen Angaben mit seiner Bierdeckelversion und folgenden humanistischen Kernaussagen: „Benutze Deine skeptische Vernunft“, „Lebe Dein einziges Leben selbstbestimmt“, „Engagiere Dich für eine humanere Welt“. Auch hier soll der Bierdeckel helfen, Gespräche über „grundlegende ethische Fragen“ zu beginnen.

Diese „stellen sich alle Menschen, nicht nur Christen. Und für ein Drittel der Menschen in Deutschland spielt der Glaube an höhere Wesen schließlich gar keine Rolle“, sagt Pete Stary vom HVD Hessen. Nun könnten alle an der Diskussion teilnehmen, „die zufällig ihr Bierglas auf den einen oder anderen Bierdeckel stellen.“ Die Idee zum Humanisten-Bierdeckel stammt von Joachim Grebe, dem Ansprechpartner für den Dialog zwischen Religionen und Weltanschauungen im HVD Hessen. Anstelle der Liebe zu Gott will er die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen ins Zentrum rücken.

EKHN: „Nicht sehr originell“

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Der Projektleiter der EKHN, Martin Reinel, äußerte sich gegenüber pro zu den Bierdeckeln der Humanisten. Die Idee der EKHN habe offensichtlich Nachahmer gefunden. „Wir freuen uns, dass die Impulspost Anlässe zu Gesprächen über Gott und Glauben gibt und zur Diskussion auch im öffentlichen Raum und in Kneipen führt“, sagte er am Dienstag. „Dabei müssen wir offensichtlich in Kauf nehmen, dass die gestalterische Idee des Bierdeckels von anderen geklaut wird. Das wiederum ist nicht sehr originell.“

Die Impulspost greift zweimal im Jahr Themen auf, die für die Menschen und ihr Zusammenleben wichtig sind. Die EKHN will damit ihren Mitgliedern christlichen Perspektiven des Lebens nahe bringen und einen Glaubens-Anstoß geben.

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