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Begeistert von Jesus

Auf dem Weg nach Hause von einer Konferenz wird Astrid Eichler überwältigt von ihrer Freude und Dankbarkeit über ihr Leben mit Jesus.

„Unfassbar. Genial. Danke Jesus. Du bist Spitze. Es ist so schön mit dir!“ diese Worte ziehen durch mein Herz und mein Hirn. Draußen saust die Landschaft an mir vorbei. Ich sitze im ICE, zurück von Diensten in der Schweiz auf dem Weg nach Berlin. Ich bin begeistert, in mir sprudelt diese Begeisterung Jesus entgegen. War das nicht wieder was ganz Besonderes in den vergangenen Tagen?! – Die Begegnungen, die Gespräche, Vorträge, die Predigt heute. „Danke, Jesus! Du hast mich überrascht – einmal mehr – wie so oft!“ Immer wieder: „Ich kann es nicht fassen! Jesus, du sollst es wissen, dass mir das sehr bewusst ist: All das, was ich erlebe, ist mir überhaupt nicht selbstverständlich, sondern ein riesiges Geschenk! Danke!“

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Da kam gestern eine junge Frau auf mich zu und hat mir erzählt, was vor zwei Jahren eine Predigt von mir in ihrem Leben in Gang gebracht hat. Da kam Leben in ihr Leben. Gibt es was Schöneres? Nein, für mich nicht! „Jesus das macht mich so unsagbar froh, was du geschenkt hast, was du wirkst und was ich mit dir zusammen wirken darf! Weißt du, ich hätte das ja nie für möglich gehalten! Erinnerst du dich noch? Damals – in der Prignitz – ich als ‚kleine Landpfarrerin‘ total kaputt. Da ging nichts mehr. Genau 25 Jahre her, da lag ich im Krankenhaus und nichts lief mehr. Nichts! Und jetzt das – ich lebe – und wie!? Das begeistert mich! Das ist nicht einfach so vom Himmel gefallen, oh nein. Wir haben uns da miteinander durchgekämpft. Das war schwer, oft sogar sehr schwer … Damals hatte ich oft keine Hoffnung mehr, wusste nicht, wie das alles ausgehen würde. Was ich jetzt erlebe, übersteigt meine kühnsten Träume!“

Feuer von damals

Und das ist bei Weitem nicht nur heute so, dass ich staunend durchs Land fahre. Nein, das passiert mir oft – und immer öfter und immer staunender. Begeistert von Jesus – wieso? Seit wann und woher kommt das? Bin ich so ein begeisterungsfähiger Typ? Vielleicht immer ein bisschen mehr high als andere? Emotional? Abgehoben? Überfromm? Oh nein – ich kenne mich eher als nüchterne Norddeutsche: sachlich, überlegt, nicht so emotional. Aber wenn es um Jesus geht, dann sprudelt es in mir und aus mir heraus. Dann kann ich nicht nur sachlich bleiben und kühle theologische Fakten aneinanderreihen. Dann spüre ich in mir ein Feuer, das wohl schon vor langer Zeit angezündet worden ist.

War ich 18 oder 20 Jahre alt? Damals fragte mich jemand: „Du strahlst so. Bist du verliebt?“ Hm … nein, oder doch! Ja, damals war ich verliebt in Jesus. Ich sprach nicht darüber. Mit wem auch?! Aber es war irgendwie besonders, was ich erlebte. Was für ein Geschenk, dass Menschen, die mich begleitet haben, mich nicht abfüllten mit theologischen Richtigkeiten. Es waren nicht die frommen Fakten und Regeln, die meine Beziehung zu Jesus prägten. Nein, es war die irgendwie fremd anmutende Tatsache, dass Jesus ein Liebhaber ist, ein Bräutigam, einer, der mit mir alles erleben, alles teilen, ja, mit mir durch dick und dünn gehen will. Das hat mich begeistert – damals – und das begeistert mich heute noch.

Einer, der um Menschen ringt

„Nun, wenn es ganz dicke kam, war ich nicht immer davon überzeugt, dass du wirklich da bist … ich hatte Zweifel und Ängste… Und gerade in diesen Ängsten – ja, da wurde es am engsten zwischen dir und mir. Unfassbar! Damals, als einfach alles zu viel war – und ich seelisch und körperlich am Boden lag – da war ich mehr verzweifelt als begeistert von dir. Aber das hat dich offensichtlich nicht so sehr gestört. Du konntest damit umgehen, und bist nicht von mir gewichen. Ja, irgendwie hältst du immer aus und durch. Das begeistert mich: Wie du dich nicht abwendest, wenn Menschen sich von dir abwenden. Wie du aushältst und durchhältst, wenn Menschen machen, was sie wollen – gerade wenn das sogar die sind, die es besser wissen könnten oder sollten. Jesus, du bist immer noch der, der um die Menschen ringt. Du gibst dich ihnen hin – auch wenn sie sich über dich hermachen und sich anmaßen, alles besser zu wissen als du. Du bist sanftmütig und von Herzen demütig – immer noch und immer wieder. Das ist so anders als alle anderen… als das, was „in“ ist. Ja, du bist irgendwie immer wieder out. Und du gehst zu denen, die „out sind“ Ich habe es erlebt, als wir zusammen im Gefängnis im Dienst waren. Ohne dich hätte ich es dort ganz sicher nicht ausgehalten. Aber mit dir – ich hatte immer den Eindruck, dass du sehr gern dort bist.

Du brauchst nicht all das fromme Zeug. Du bist nicht so religiös wie wir – vermutlich bist du gar nicht religiös, brauchst nicht die Vorleistungen. Einfach liebend. Helfend. Tröstend! So habe ich dich dort erlebt … ohne Ende. Es war für mich überaus kostbar, eine Ahnung davon zu bekommen, wie dein Herz für die Menschen schlägt, die in dieser Finsternis wohnen. Das war mir vorher nie so deutlich bewusst: Du bist nicht „von oben herab“, sondern ganz unten bist du. Und da, wo die Sünde am größten ist, da bist du am allerliebsten. Ich erinnere mich, wie ich mit Inhaftierten die Passionsgeschichte las. Wir lasen von dir, und sie fanden sich selbst in deiner Geschichte wieder. Von Freunden verraten, übel im Stich gelassen. Gefangen genommen, verurteilt, abgrundtief einsam. Körperlich am Ende, seelisch völlig ausgepowert. Sie konnten entdecken, dass du alles kennst, was sie erleben. Das hat dich sympathisch gemacht für diese Männer, realistisch, nah. Habe ich das richtig erkannt? Immer wieder kam es mir so vor – und das hat mich begeistert: Du brauchst nicht unsere Frömmigkeit und Perfektion, nicht Performance und Liturgie. Du schenkst dich dort hinein, wo Menschen dich suchen – egal, wo das ist. Danke, dass du bist … und dass du so bist, wie du bist!

Geliebt, erwählt, berufen

Inzwischen bin ich hunderte Kilometer weitergefahren. Meine Gedanken sind durch Jahrzehnte gestreift. Und wie mich die Vielfalt der Landschaft vor dem Zugfenster begeistert, so begeistert mich die Vielfalt der Erlebnisse und Erfahrungen mit Jesus. Höhen und Tiefen. Abgründe und Hochebenen. Ausrufezeichen und Fragezeichen. Alles, was ich erinnere, ist durchdrungen von der Gegenwart dieses Herrn. Keine Zeit ohne ihn. Nichts ohne Sinn. Und aus Schmerz wurde Frucht. Wie beim Weizenkorn. „Jesus, wie es in deinem Leben war – so hast du es für deine Nachfolger vorbereitet. Und ich darf eine von den vielen sein. Das heißt nicht unbedingt: reich, gesund, erfolgreich. Aber das heißt: geliebt, erwählt, berufen. Das ist unsagbar mehr, und das gilt nicht nur mir, sondern unzählig vielen Menschen in dieser Welt. Unfassbar! Die Vielfalt deiner Gemeinde. Jesus – das begeistert mich, auch wenn es mich oft wahnsinnig herausfordert, diese Vielfalt wahrzunehmen und auszuhalten. Aber was du aushältst – sollte ich das ablehnen? Ich schaue aus dem Fenster, die vielfältige Schönheit der Landschaft zieht an mir vorbei. Das ist dein Herz. So lebendig, so vielfältig, voller Schönheit und Weite. Wenn doch dein Herz in meinem Herzen immer mehr Platz finden könnte!“


Foto: Privat

Astrid Eichler ist Mitgründerin von EmwAg, einer Gemeinschaftsbewegung für Singles (www.emwag.net) und lebt bei Berlin.

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