Bericht zur Religionsfreiheit: „Kirche in Not“ warnt vor islamistischem „Hyper-Extremismus“

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Religiöser Fundamentalismus tötet, zerstört und macht Menschen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß heimatlos. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ veröffentlicht hat. Ein besonders großes Problem sei der gewaltverherrlichende „islamistische Hyper-Extremismus“.

Zu den zentralen Merkmalen dieser neuen Dimension von Extremismus gehörten laut des „Berichts zur Religionsfreiheit 2016“ die „systematischen Versuche, alle andersdenkenden Gruppen zu verjagen, beispiellose Grausamkeit, ein globales Agieren und der effiziente Einsatz der sozialen Medien, die häufig zur Gewaltverherrlichung genutzt werden.“

Diese Faktoren seien eine Bedrohung für den Weltfrieden. In den vergangenen zwei Jahren habe es in jedem fünften Land der Welt Anschläge gegeben, die mit „Hyper-Extremismus“ in Verbindung zu bringen seien – von Australien bis Schweden sowie in 17 afrikanischen Ländern.

Forderung „IS-Gräuel als Völkermord einstufen“

Die Autoren des Berichts fordern, die Verfolgungen religiöser Minderheiten durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ als Völkermord einzustufen. Pluralismus dürfe nirgendwo durch eine religiöse Monokultur ersetzt werden. Wörtlich heißt es: „In Teilen des Nahen Ostens, einschließlich Irak und Syrien, eliminiert dieser Hyper-Extremismus alle Formen religiöser Vielfalt. Es besteht die Gefahr, dass dies auch in Teilen Afrikas und Asiens geschieht.“

In Afghanistan, Somalia und Syrien sei der „extremistische Islamismus“ für Millionen von Flüchtlingen verantwortlich. Die Religionsfreiheit sei aber auch in Staaten ohne militanten Islamismus gefährdet – so wie in China und Turkmenistan, wo hart gegen religiöse Gruppen durchgegriffen werde. Auch in Nordkorea und Eritrea würden die Menschenrechte von Gläubigen fortwährend missachtet. Insgesamt sei die Religionsfreiheit in 38 Ländern „schwerwiegend eingeschränkt“, heißt es in dem Bericht. In 23 dieser Staaten müsse man von „Verfolgung“ sprechen.

Der alle zwei Jahre veröffentlichte „Bericht zur Religionsfreiheit“ stützt sich nach Angaben von „Kirche in Not“ auf Untersuchungen von Journalisten, Wissenschaftlern und Seelsorgern.