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Berlin: Rabbiner angegriffen

Ein Überfall auf einen jüdischen Rabbiner hat in Berlin Entsetzen ausgelöst. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach am Mittwoch von einem «feigen» Angriff auf den 53-jährigen Mann. Er war am Vorabend im Stadtteil Schöneberg zusammen mit seiner Tochter von vier mutmaßlich arabischen Jugendlichen beleidigt und geschlagen worden. «Es ist eine Attacke auf das friedliche Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt», erklärte Wowereit. Der Rabbiner erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und musste stationär im Krankenhaus behandelt werden.

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 Der Präsident des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, erklärte, der "abscheuliche Angriff" mitten in der Hauptstadt habe ihn entsetzt und schockiert. Es handele sich dabei nicht nur um einen bösartigen Angriff auf das Judentum in Deutschland. "Es ist ein Angriff auf uns alle, auf unsere gemeinsamen Werte von Toleranz und von Liberalität", sagte Graumann der Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine". Graumann ergänzte, die Juden würden sich durch den Überfall nicht einschüchtern lassen, sondern weiterhin eine "jüdische Zukunft hierzulande entschlossen aufbauen".

 Auch der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge verurteilte den Angriff auf den Rabbiner scharf. Mit antisemitischen Überfällen dürfe sich Deutschland nicht abfinden, erklärte der Theologe. "Lebendige jüdische Gemeinden gehören in unser Land und dazu gehört auch, dass Menschen die Zeichen ihres Glaubens in der Öffentlichkeit gefahrlos tragen können."

 Der 53-Jährige Rabbiner war am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr in der Beckerstraße in Berlin-Schöneberg von vier mutmaßlich arabischen Jugendlichen angegriffen worden. Er soll eine traditionelle jüdische Kopfbedeckung, eine Kippa, getragen haben. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

 Nach Angaben des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus handelt es bei dem Opfer um einen der ersten Rabbiner, die nach dem Holocaust in Deutschland ordiniert wurden. Er sei schon früher auf offener Straße antisemitisch beleidigt worden.

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 Wie die Polizei mitteilte, fragten die Täter ihr Opfer zunächst, ob er Jude sei. Daraufhin hätten diese ihn, seinen Glauben und seine Mutter beleidigt sowie die Tötung der sechsjährigen Tochter angedroht. Die Jugendlichen konnten unerkannt entkommen.

(Quelle: epd)

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