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Eckart von Hirschhausen und die 5.000 Rosinen

Das Motto des Kirchentags ist falsch, schießt es mir durch den Kopf. Von wegen „So viel du brauchst“. Mal wieder sitze ich in einer überfüllten Veranstaltung. Viele Besucher müssen draußen bleiben. So viel man an Platz braucht gibt es dann eben doch nicht. Doch die Bibelarbeit von Eckart von Hirschhausen zeigt, dass man im Mangel mehr hat, als man denkt.

Von Dennis Lieske

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Ich habe einen Platz in der Messehalle B5 gefunden. Ganz hinten auf dem Boden. 5000 Menschen sind es in der Halle. Vermutlich sogar mehr. „Das ist das erste kleine Wunder“, meint von Hirschhausen. „Es sind 5000 Leute in der Halle und ich rede über die wundersame Speisung der 5000.“ Die Besucher lachen. Ja, es handelt sich bei dieser Veranstaltung um eine Bibelarbeit. Viele sind aber vor allem deshalb hierher gekommen, weil sie sich von Arzt, Moderator und Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen neben guten Gedanken einen erhöhten Einsatz ihrer Lachmuskeln erhoffen.

Die Bibelarbeit ist vielfältig, nicht einfach nur ein Vortrag. Es ist Comedy. Aber mit Tiefgang. Oder umgekehrt. Jedenfalls sorgt von Hirschhausen für eine fröhliche Stimmung. Gute Laune sei etwas, das man weitergeben kann, betont der gelernte Arzt.

Ihm geht es um das „Wunder des Teilens“, so wie es die Menschen in der „Speisung der 5.000“ erlebt haben. Fische und Brote werden vermehrt und anschließend an die Menge verteilt. Jesus unterlaufe dabei den Egoismus der Menschen, indem sie durch das Wunder soviel Essen nehmen konnten, wie sie wollten. Die Herausforderung für sie sei zu erkennen, wie viel sie brauchten. „Hey, chillt, relaxed, entspannt euch. Es ist genug da. Überlegt, wie viel ihr wirklich braucht.“ Das sei die Haltung, die Jesus weitergeben wollte.

Fischburger verteilen?

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Kurz habe von Hirschhausen überlegt, Fischburger in der Halle auszuteilen. Nun sind es doch nur Rosinen geworden. Es kommt der praktische Teil der Bibelarbeit: Die Helfer brauchen eine Weile, bis jeder der 5000 Besucher mit einer Rosine ausgestattet ist. Auch ich nehme mir eine und überlege: Essen oder warten? Eine „Anweisung“ dazu gab es nicht. Ich entscheide mich, zu warten. Manch anderer hat da die Rosine schon gegessen – und damit von Hirschhausens Ziel erreicht. „Ich habe gesagt, dass Sie eine nehmen, nicht aber, dass Sie die Rosine essen können.“ Erneutes Lachen der Besucher.

Wer das Wenige, was er hat, genießt und sich dabei Zeit lässt, könne dadurch auch satt werden, erklärt von Hirschhausen, und meint dabei sowohl Hunger nach Essen als auch andere Formen des Mangels. Es gehe um Dankbarkeit für das, was man schon hat. Daher liebe er auch den Kirchentag so. Es gebe zwar Mangel an Plätzen, aber man gewinne die Erkenntnis, dass man als Christ nicht alleine hier ist. Die Menge lacht und applaudiert.

So hatte ich das noch nicht gesehen, denke ich mir, und beschließe, die nächste überfüllte Kirchentagsveranstaltung mehr zu genießen.

QuelleJesus.de

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