Die Missionsgesellschaft Wycliff feiert ihr 50-jähriges Bestehen in Deutschland. Die erste deutsche Ausbildungsstätte für Bibelübersetzer entstand im September 1962. Vorbild waren die "Wycliffe Bibel Translators" in den USA. Für Wycliff Deutschland arbeiten heute rund 160 theologisch ausgebildete Sprachwissenschaftler an der Übersetzung der Bibel in alle Weltsprachen, wie der Verein in Burbach bei Siegen mitteilte.
Die ersten Bibelübersetzungen wurden den Angaben zufolge für die Kaingang-Sprache in Brasilien, die Sprache der Achuar-Indianer in Peru und die Ebira-Sprache in Nigeria verfasst. Auch heute noch gebe es für über 2.000 Sprachen in der Welt keinen einzigen Vers der Bibel, erklärte die deutsche Wycliff-Leiterin Angelika Marsch. Daher habe die Missionsgesellschaft noch viel zu tun.
Wycliff Deutschland ist Teil der Wycliffe Global Alliance, die von mehr als 100 Organisationen aus über 60 Ländern gebildet wird. Der Name "Wycliff" beziehungsweise "Wycliffe" für die internationale Organisation kommt von John Wyclif, dessen Nachname auch in den Versionen Wicliffe, Wiclef, Wycliff oder Wycliffe existiert. Der englische Philosoph, Theologe und Kirchenreformer des 14. Jahrhundertes war Vorreiter für eine der ersten englischen Bibelübersetzungen.
(Quelle: epd)