Der Berliner Bischof Markus Dröge hat an Finanzmanager und Regierungschefs appelliert, der Armut auf der Welt mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Die weltweite Finanzordnung mit ihren «eiskalten Marktmechanismen» lasse noch immer die Menschen in den armen Ländern «in der sozialen Kälte stehen», kritisierte der evangelische Geistliche am Samstag im rbb-Hörfunk.
Dröge beklagte zudem, dass die reichen Staaten zwar mit Milliardenbeträgen ihre Banken retteten, in Entwicklungsstaaten aber gehungert werde. Spekulationen trieben die Lebensmittel-Preise so in die Höhe, dass sie Länder wie Ägypten oder Haiti nicht mehr zahlen könnten. Gleichzeitig würden in der westlichen Welt Tonnen von Lebensmittel vernichtet.
Der G-20-Finanzgipfel in Südkorea habe in dieser Woche zwar über eine umfassende Reform des Weltfinanzsystems und mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft beraten. Dies diene auch den Armen. Erforderlich sei aber auch, dass die Bereitschaft zum Teilen die Herzen der Finanzmanager und Regierungschefs erreicht, fügte Dröge hinzu.
(Quelle: epd)