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Bischof July: Verschwendung von Lebensmitteln ist unerträglich

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, hat einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln angemahnt. Es sei unerträglich, dass 40 Prozent der Lebensmittel in Deutschland in den Müll wandern, während in anderen Ländern Nahrungsmangel herrscht, sagte er am Wochenende dem epd in Stuttgart bei der Aktion „Teller statt Tonne“. Die in den Wohlstandsgesellschaften weggeworfenen Lebensmittel würden ausreichen, die Hungernden in der Welt dreimal zu ernähren.

Frank Otfried July, Württembergischer Landesbischof (© EMH / Gottfried Stoppel)

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Um auf die große Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen, haben der Evangelische Entwicklungsdienst, „Brot für die Welt“ und „Slow Food Deutschland“ auf dem Stuttgarter Schlossplatz an langen Tafeln zu einem „Müll-Mahl“ eingeladen. Zu essen gab es einen Eintopf aus rund 400 Kilo Gemüse, das eigentlich wegen Über- oder Untergröße und kleinen Mäkeln nicht im Supermarkt, sondern in der Tonne gelandet wäre. Laut Johannes Küstner, Referent für zukunftsfähige Entwicklung bei „Brot für die Welt“, werde in Deutschland schon auf dem Feld ein Drittel der Ernte aussortiert. „Was bei uns in der Tonne landet, fehlt bei den Armen im Süden“, sagte er.

Madieng Seck, von Slow Food International aus Dakar (Senegal), erklärte, der Senegal exportiere jährlich 35 Millionen Kilo Gemüse und 20 Millionen Kilo Fisch nach Europa. Europas Verbraucher sollten bedenken, dass die Fläche, die in Entwicklungsländern für die Produktion von Exportgütern genutzt wird, als Land für die Versorgung vor Ort knapp wird. Seck kritisierte, dass die Staaten der Europäischen Union auf ein Produktionsmodell setzen, das Überschüsse produziert. Die überschüssigen Lebensmittel würden sie in afrikanischen Ländern zu Preisen absetzen, mit denen die lokalen Produzenten nicht mithalten können, sagte der Agrarexperte dem epd. Zeitgleich zur bundesweiten Aktion „Teller statt Tonne“ läuft der Film „Taste the Waste“ von Valentin Thurn über die globale Lebensmittelverschwendung in deutschen Kinos an.

Quelleepd

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