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Bischof: Staatlicher Religionsunterricht wichtiger als evangelische Schulen

Der braunschweigische evangelische Landesbischof Friedrich Weber hält einen gut funktionierenden Religionsunterricht an staatlichen Schulen für wichtiger als kirchliche Privatschulen.

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"Staatliche Schulen sind das Grundmuster", betonte Weber bei einer Podiumsdiskussion am Montagabend in Wunstorf bei Hannover. Martin Luther habe in der Reformationszeit nicht dazu aufgerufen, evangelische Schulen zu gründen, sondern die Landesherren gedrängt, Schulen für alle einzurichten.

Der Religionsunterricht an staatlichen Schulen müsse aus Sicht der Kirchen jedoch sehr gut ausgestattet sein, forderte Weber, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. Evangelische Privatschulen könnten höchstens eine Ergänzung sein, wenn engagierte Eltern dies wünschten. Weber plädierte auch für einen islamischen Religionsunterricht an evangelischen Schulen: "Wir dürfen muslimischen Schülern die Chance nicht entziehen, mit einem guten Religionsunterricht in Berührung zu kommen."

Der Bildungsexperte und Journalist Reinhard Kahl übte in der Debatte harsche Kritik an Konfessionsschulen. Über Schulgeld und Konfession schotteten sich hier die Wohlhabenden gegenüber anderen ab. Vor den Privatschulen führen Rechtsanwälte oder Zahnärzte mit ihren Limousinen vor, um ihre Kinder zur Schule zu bringen. "Das ist gelebter Klassenkampf", sagte Kahl. Schüler aus zugewanderten Familien fänden sich hier kaum.

Die Diskussion in Wunstorf wurde von der evangelischen Hanns-Lilje-Stiftung, dem NDR und dem Forum Stadtkirche Wunstorf gemeinsam veranstaltet. Sie wird am 2. Mai um 20 Uhr auf NDR Kultur im Radio ausgestrahlt. Anlass ist der 450. Todestag des Reformators und Bildungsreformers Philipp Melanchthon (1497-1560).

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Internet: www.lilje-stiftung.de, www.melanchthon.info

(Quelle: epd)

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