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Blutige Anschläge auf Kirchen in Indonesien

Die Selbstmordattentäter suchten sich ihre Opfer unter Gottesdienstbesuchern: Bei mehreren Bombenanschlägen auf der indonesischen Insel Java kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Die Terrormiliz IS reklamiert das Blutbad für sich.

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Nach einer Reihe von Bombenanschlägen auf christliche Kirchen in Indonesien am Sonntag ist die Anzahl der Toten auf mindestens 13 gestiegen. Wie das indonesische Fernsehen berichtete, waren drei Kirchen in Indonesiens zweitgrößter Stadt Surabaya auf der Insel Java betroffen. Mehr als 40 weitere Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei wurden die Angriffe fast zeitgleich während der Morgengottesdienste verübt. Die arabische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) habe sich dazu bekannt.

Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Es sind die schwersten Anschläge auf Christen seit den Bombenanschlägen am Heiligabend im Jahr 2000, bei denen 15 Menschen getötet und fast 100 verletzt worden waren.

Selbstmordattentäter zum Teil minderjährig

Die Selbstmordattentäter waren nach Polizeiangaben auf Motorrädern oder Autos vorgefahren oder hatten sich unter die Teilnehmer der Gottesdienste gemischt. Indonesiens Polizeichef Tito Karnavian teilte mit, dass alle Täter aus derselben Familie stammten, die sich zwischenzeitlich in Syrien aufgehalten haben soll. Es soll sich um ein Elternpaar, zwei ihrer Söhne im Alter von 16 und 18 Jahren sowie zwei Mädchen von neun und zwölf Jahren gehandelt haben.

Laut Augenzeugen soll sich die Frau gemeinsam mit den beiden Mädchen unter die Kirchgänger gemischt und sich dort in die Luft gesprengt haben. Nach Berichten indonesischer Medien wurden zwei weitere Bomben in zwei anderen Kirchen entdeckt, bevor diese explodierten. Alle weiteren für Sonntag geplanten Gottesdienste in Surabaya wurden abgesagt.

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Nach Informationen der Behörden standen die mutmaßlichen Attentäter in Verbindung mit einer lokalen Terror-Zelle, die ihre Unterstützung für den IS bekundet hat. Laut Indonesiens Geheimdienst ist eines Gruppierung namens Jemaah Ansharut Daulah (JAD) dafür verantwortlich.

Stunden nach den Anschlägen reiste Präsident Joko Widodo nach Surabaya. Die Attentate verurteilte er als barbarische und feige Akte. Ähnlich äußerte sich Außenministerin Retno Marsudi, die den Familien der Toten sowie den Verletzten ihr Mitgefühl aussprach. Auch die größte muslimische Massenorganisation Indonesiens, Nahdlatul Ulama (NU), übte deutliche Kritik: „Alle Taten, insbesondere die, die im Namen der Religion verübt werden und dabei Terror, Hass und Gewalt verbreiten, entsprechen nicht dem Charakter des Islam“, erklärte die Organisation, die etwa 50 Millionen Mitglieder hat.

Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Rund 88 Prozent der rund 260 Millionen Einwohner bekennen sich zum islamischen Glauben, die meisten sind moderat. Allerdings erlebt das Inselreich seit Jahren eine Zunahme fundamentalistischer Strömungen. Neun Prozent der Bevölkerung sind Christen.

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