Der leitende Bremer Theologe Renke Brahms hat den Karfreitag als stillen Feiertag verteidigt.
«Ich glaube, dass viele Menschen einen stillen und ruhigen Tag brauchen», sagte Brahms dem epd. Der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche reagierte damit auf eine Petition des Bremer SPD-Kommunalpolitikers Maurice Mäschig. Er will mit seiner Eingabe an den Landtag das Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen im bremischen Feiertagsgesetz an Karfreitag zu Fall bringen. Eine ähnliche Petition hatte 2010 keinen Erfolg.
Das Verbot ist nach Auffassung Mäschigs nicht mehr zeitgemäß und werde «von einem großen Teil der Bevölkerung nicht mehr verstanden». Brahms widersprach dem 25-jährigen Studenten, der mit der Petition im Vorwahlkampf zur Bürgerschafts- und Kommunalwahl am 22. Mai im Land Bremen auf sich aufmerksam macht. Auch einer Gesellschaft tue es gut, wenn sie mit dem Volkstrauertag, dem Totensonntag und dem Karfreitag an drei Tagen im Jahr eine Pause einlege und zur Ruhe komme.
Kirchlich gesehen erinnere der Karfreitag an den Kreuzestod Jesu, sagte Brahms. Tanzen sei auch an diesem Tag privat niemandem untersagt. Das Verbot beziehe sich auf gewerbliche Veranstaltungen. Mäschigs Online-Petition unterstützen bisher knapp 500 Sympathisanten. Die sogenannte Mitzeichnungsfrist im Internet läuft noch bis zum 29. April.
(Quelle: epd)