Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel verschiedener beteiligter Personen erzählt. Der Leser erfährt Stück für Stück, was zwölf Jahre zuvor wirklich passierte und was das mit dem Leben der Beteiligten machte. Ich fand es gerade am Anfang etwas mühselig, dass die Handlung zwischen den einzelnen Akteuren hin- und hersprang, weshalb ich, das mache ich aber meistens, erst mal den Schluss des Buches gelesen habe. Vom Ende her betrachtet, das möchte ich nun aber nicht jedem Leser empfehlen, entfaltet sich eine sehr tiefgründige Geschichte, welche die großen Themen des Lebens, nämlich Liebe, Schuld und Vergebung aus christlicher Sicht behandelt.
Nicht umsonst steht auf dem Klappentext: „Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles.“ Und nimmt damit Bezug auf eine Passage von Paulus aus dem 1. Korintherbrief, 13. Kapitel. Ich möchte dem fast hinzufügen: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15, 13; EU)
Denn in der Person des Will finden wir einen Menschen, der für die große Liebe seines Lebens, aber auch für andere bereit ist, riesige Opfer auf sich zu nehmen. Demgegenüber steht das Thema Schuld, denn zwei kleine Mädchen kamen bei einem Autounfall ums Leben. So handelt die Geschichte von Menschen, die nicht vergeben bzw. vor allem aber auch sich selbst nicht vergeben können. Liest man also den Roman von seinem Schluss her und betrachtet das Handeln der einzelnen Personen aus diesem Blickwinkel, ergibt sich eine ungeahnte Tiefe. Chris Fabry hat nicht nur einen schlichten Liebesroman geschrieben, sondern darin eine wichtige christliche Botschaft verpackt, die vielleicht gerade über das Medium Roman leichter beim Leser ankommt, als wenn sie als Predigt gehalten worden wäre.
Von Doris Gehrke