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Chris Lass: „Wir haben uns Begeisterung auf die Fahnen geschrieben“

Sie wollen polarisieren: Chris Lass, Philip Müller, Egon Arnaut und ihr Chor "Excited" machen Gospelmusik, die anders klingt.

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Ihr Debütalbum "Chris Lass + Excited" ist frisch auf dem Markt, die ersten großen Festivalauftritte sind gebucht. Mit Jesus.de-Mitarbeiterin Wiebke Harle sprachen die Newcomer über Hoffnung, Freundschaft, Teamwork und erklärten, warum 2011 "der Killer" wird.

Jesus.de: Wie kam es eigentlich dazu, dass ihr zusammen Musik macht?

Chris: Wir waren auf derselben Schule, sind dann in der Gemeinde in dieselbe Jugend gekommen und haben uns über das Musikteam dort besser kennengelernt. Wir haben häufig zusammen geprobt und so ist eine Freundschaft entstanden. Da waren wir ungefähr 13… Das ist jetzt schon eine ganze Ecke her.

Philip: Und dann haben wir noch zusammen eine Band gegründet…

Chris: Genau, eine Jugendband. Wir haben primär Worship gemacht, aber auch Funk, Soul… Wir haben zum Beispiel Songs von James Brown oder Earth Wind and Fire gecovert.

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Jetzt macht ihr Gospel, aber keine klassische Gospelmusik. Wie würdet ihr die Musik selbst beschreiben?

Chris: Unsere Musik ist sehr bunt und durcheinander. Nicht stilgebunden. Da finden sich außer Gospel auch House, R’n’B, Pop, Rock, Jazz, Funk, Worship, Klassik – alles soll da irgendwie mit rein, damit sich davon auch wirklich jeder angesprochen fühlen kann. Bunt, begeisternd – "auf die Fresse" sage ich immer. Wir wollen unbedingt erreichen, dass unsere Musik spaltet. Entweder musst du es geil oder sch… finden. Wenn Leute sagen "Ja, das ist ganz in Ordnung", dann finden sie das doch eher langweilig.

Eure Musik vermittelt Fun und Message. Ist eins von beidem wichtiger?

Chris: Es gibt schon dadurch eine Gewichtung, dass die Botschaft, die wir vermitteln wollen, eine ultimative Botschaft ist, eine Botschaft, die über und unter allem steht. Die Botschaft ist ganz klar wichtiger als die Musik an sich. Natürlich ist es uns auch ein Anliegen, tolle Musik zu machen, tolle Abende mit viel Freude. Aber diese Emotionen wären ohne Message leer. Besonders begeistert uns die Hoffnung, die über das Leben hinausgeht. Diese Hoffnung steckt in jedem unserer Songs. Wir wissen, wir sind geliebt, wir sind wertvoll, wir sind gewünscht, wir sollen hier etwas tun. Das ist wichtiger als der Musikstil.

Geliebt sein, wertvoll, das klingt alles glatt und schön. Wie verarbeitet ihr Krisen musikalisch?

Chris: Gerade in Krisen zeigt sich doch, ob ich Hoffnung habe. Wir schreiben authentische Texte. Sie sollen etwas mit dem zu tun haben, was wir erleben mussten – oder durften. Wir haben zum Beispiel einen Song, in dem es darum geht, dass wir uns oft nach außen ganz anders geben als es eigentlich in uns aussieht. Gott kennt ja mein Herz und wundert sich wahrscheinlich häufig, wenn ich sage: "Halleluja, alles ist toll" und in Wirklichkeit gerade Sorgen und Probleme habe.

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Philip: Wir haben alle einen unterschiedlichen Background. Ich bin als Pastorenkind aufgewachsen, meine Kindheit ist keine Horrorstory. Egon wurde in Kasachstan geboren, ist dann nach Deutschland gekommen. Er hatte natürlich ganz andere Kämpfe und Herausforderungen zu bestehen. Und auch Chris hatte in seiner Jugend einschneidende, krasse Erlebnisse. Da gab es Nackenschläge, dass man nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Dann setzt man sich wirklich, nicht nur emotional sondern auch rational, mit der Frage auseinander, ob es einen Gott gibt. Und was für ein Gott das ist. Dabei haben wir erkannt, dass es da einen Gott gibt, der uns unendlich lieb hat. Wir haben für ihn so eine hohe Priorität, dass er uns Leben schenkt, dass er sogar seinen Sohn für uns sterben lässt. Und aus dieser Erkenntnis entsteht echte Freude. Diese Freude, von der wir reden und von der unsere Musik hoffentlich sprüht, entsteht nicht, weil wir uns an einem sonnigen Tag ins Studio setzen, zwei Red Bulls trinken und dann eine tolle Nummer spielen können. Es ist total egal, was an dem Tag passiert ist. Das ändert nichts an der Gewissheit daran, was Gott einem geschenkt hat. Diese Begeisterung ist nichts Oberflächliches.

Egon: Sie ist authentisch…

Und daraus entsteht dann auch euer Name, "Excited"?‘

Chris: Ja, Begeisterung ist das, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben.

Wenn man sich euer CD-Cover anguckt, dann fällt auf, dass Chris sehr im Vordergrund steht. Aber ihr seid ein Dreier-Team – und dann gibt’s da auch noch euren Chor. Wie schafft ihr es, dass niemand das Gefühl hat, zu kurz zu kommen?

Chris: Das ist ganz einfach. Wir sind Freunde, wir reden darüber. Jeder sagt ehrlich, wo er sich vielleicht vernachlässigt fühlt oder wo er sich verletzt gefühlt hat. Bei uns ist es aber auch wie in der Wirtschaft: Wenn du etwas gut kannst, dann mach es. Wenn nicht, lass es. Wir müssen also unsere Stärken entdecken. Und dann entscheiden wir gemeinsam, wer welche Aufgaben übernimmt. Natürlich bin ich nach außen hin – so wie Philip und Egon immer sagen – die "Frontfresse". Aber Fakt ist, dass alles – die CD, die Website – so nicht möglich gewesen wäre, wenn wir nicht zu dritt gewesen wären.

Philip: Außerdem wäre Chris nicht die "Frontfresse", wenn wir nicht gemeinsam diese Entscheidung getroffen hätten. Wir haben festgestellt, dass wir eine Person brauchen, die im Vordergrund steht. Dann haben wir diskutiert, wer von uns das machen kann und darüber abgestimmt. Und Chris war nicht derjenige, der für sich gestimmt hat. (lacht) Natürlich habe ich mir vorher Gedanken darüber gemacht, welche Konsequenzen das hat. Wir sind aber trotzdem zu dem Schluss gekommen, dass es so das Beste ist.

Chris: Das Schöne ist, dass wir eine sehr, sehr tiefe Freundschaft haben. Da hat Neid keinen Platz. Klar hätte man manchmal gerne dieselben Gaben, die ein anderer hat. Aber hauptsächlich freuen wir uns für den anderen. Es ist ein bisschen so wie in einer guten Ehe. Manchmal, wenn ich schwach bin, dann müssen die anderen stärker sein – und andersherum.

Philip: Man reflektiert über den anderen und sich selbst und man findet heraus, was die eigenen Stärken sind. Und es hat keinen Sinn, es ist sogar dumm, Begabungen hinterherzulaufen, die man nicht hat, nur weil das vielleicht irgendwie cool scheint. Das ist nämlich überhaupt nicht cool.

Chris: Im Gegenteil, wenn wir unsere Stärken einbringen, dann sind wir glücklich damit. Klar, ich würde gerne so gut Schlagzeug spielen können wie Philip. Kann ich aber nicht. Aber das Schöne ist: Ich kann besser Klavier spielen als er. (lacht) Und deshalb setze ich mich besser ans Klavier oder nehme das Mikrophon. Und Egon kann besser Bass spielen als wir. Außerdem hat er die geistliche Leitung, auch wenn’s um Gebete geht. Er kümmert sich um Sponsoring und macht während der Proben viel Stimm- und Gehörbildung mit dem Chor. Philip ist nicht nur unser Drummer, er hat auch die musikalische Leitung der Band, kümmert sich auch um das Booking, die Chor-Choreographien und die Outfits.

Die Band ist für euch…

Philip: … unter vielem anderen ein großes Lernfeld. Auch wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen. Wir sind sehr dankbar, dass wir das in so jungen Jahren schon lernen dürfen. Das ist gut für unsere Beziehungen untereinander, aber auch zu unseren Freundinnen, Frauen, Verlobten. Da lernt man, Verantwortung zu sehen und dann auch zu tragen. Falls es also dieses Projekt in fünf Jahren vielleicht nicht mehr geben sollte…

Chris: … womit wir nicht planen…

Philip: … dann hat man trotzdem total viel gewonnen.

"2011 wird der Killer" heißt es auf eurer Homepage. Das Album ist gerade draußen, was kommt als nächstes?

Chris: Im Moment sind wir sehr happy, dass wir eine Menge Konzertanfragen haben, dass wir mit der Musik auf die Bühne gehen können. Wir werden auf dem Himmelfahrts-Festival spielen und beim Outbreak in Bad Gandersheim. Dann haben wir noch einige lustige Ideen, in Bremen mal wieder was Verrücktes zu machen. Wir waren ja mal in einem Club und das wollen wir noch irgendwie toppen…. Außerdem arbeiten wir an einem neuen Album – diesmal eine Worship-Platte, die Anfang 2012 rauskommen wird. Wir gehen ins Studio – neue Platte, neue Songs – werden neue Sachen mit Excited machen und touren. Und ich habe vor, noch sechs Zentimeter zu wachsen, wenn das klappt. (lacht)

Egon: Na, hoffentlich! Leg doch jetzt schon mal los…

Philip: Das wäre dann der Killer. (lacht)

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen:

> www.chrislass.com
> Das Debütalbum "Chris Lass + Excited" gibt es hier.

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