Christian A. Schwarz, der vielen aus den Büchern der „Natürlichen Gemeindeentwicklung“ bekannt sein dürfte, hat sich für die kommenden Jahre ein großes Ziel gesetzt: Er will drei Trilogien (also insgesamt 9 Bücher) zu den Themen Gottes Energie, dem Glauben und der Theologie von Dietrich Bonhoeffer schreiben. Die vorliegende Monographie „Gott ist unkaputtbar“ soll zusagen als Teaser in dieses Mammutprojekt einführen.
Treffend beschreibt er die „Relevanzkrise des Christentums“ und liefert zugleich zahlreiche Ideen, die allesamt nicht neu, aber gut zu hören sind: Vereinbarkeit von Glaube und Wissenschaft, Empowerment, unterschiedliche Frömmigkeitsausprägungen wertschätzen sowie die klare Absage an fundamentalistische Tendenzen. Ebenso erwähnt er die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung sowie die positive Grundausrichtung, was man im 21. Jahrhundert in Zeiten epochaler Umbrüche („Megatrends“) tun kann, um den Glauben und die Kirche zu stärken.
Auch überraschende Aspekte hat Schwarz parat: So plädiert er dafür, dass die westlichen Kirchen ihren Dialog und ihre Lernbereitschaft zu den Ostkirchen verbessern. Während ich diesem Aspekt voll zustimmen kann, bin ich bei seiner „Wiederentdeckung der Energie Gottes“ etwas skeptischer. So ganz erschließt sich mir nicht, was er damit meint – und es stimmt mich skeptisch, dass 2.000 Jahre Kirchengeschichte diesen Aspekt – wenn er so zentral ist, wie Schwarz vorgibt – noch kaum Beachtung gefunden hat.
Die Stärke seines großangelegten Projektes ist zugleich auch eine gewisse Schwäche für diesen „Teaser“-Band: Viele Themen werden in diesem schmalen Buch, das dennoch 18 Euro kostet, angerissen, aber nicht näher ausgeführt. Die argumentative Beweisführung mit vielen Verweisen auf zukünftige Bände sind für mich eher anstrengend und damit auch nur schwer nachvollziehbar. Für einen ersten Überblick zur gegenwärtigen Lage des Christentums auf jeden Fall ein Blick wert!
Von Andreas Schmierer
