Die Eltern von Thomas sind beide Alkoholiker und haben für ihn nur Prügel und Desinteresse übrig. Unterm Strich besteht sein Leben aus Schmerz, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Bereits als Kind versucht er dreimal, sich das Leben zu nehmen. Er ist noch Erstklässler, als er eine Ausländerfeindlichkeit entwickelt und sich dadurch sogar später der Neonazi-Szene nähert. Beim Abhängen mit seinen Kumpels bekommt er die Einladung, Teil einer Rockergruppe zu werden, da er mittlerweile als tougher Schläger bekannt ist. Thomas sagt sofort zu, denn hier erfährt er erstmals Familie und Zugehörigkeit.
Sein Leben besteht fortan hauptsächlich aus Partys, Drogen, Alkohol und immer wieder heftigen Schlägereien. Als sein Vater ihn aus dem Haus wirft, kampiert er zunächst im Wald, später bei seiner Schwester Annette. Annette hat sich jedoch inzwischen sehr verändert, weil sie Jesus in ihr Leben aufgenommen hat. Und so ist Thomas ständigen Bemerkungen über Jesus sowie Einladungen zum Gottesdienst ausgesetzt. Als eine amerikanische Predigerin in der Stadthalle erwartet wird, ist Thomas endlich bereit, mitzukommen. Er bekehrt sich und bricht radikal mit seiner Vergangenheit. Aber da ist noch die Sache mit seinem Vater: Kann er ihm vergeben?
Missionarisches Ziel
Dieses Buch beinhaltet ein eindrückliches Lebenszeugnis darüber, wie treu Gott diesem so tief verletzten Kind nachgeht und es dann zu sich zieht. Erst nach seiner Bekehrung kann Thomas deutlich erkennen, dass Gott ihn davor bewahrte, sein Leben selbst zu beenden. Dass er ihm sogar einen Engel sandte, um zu ihm zu reden.
Ich hätte mir zu der einen oder anderen Lebensphase noch mehr an Informationen gewünscht, aber dieses Buch ist keine Biografie, sondern ein Bekehrungszeugnis. Neben ergänzenden Bildern aus dem Leben von Thomas besteht der Anhang aus einer schriftlichen Hinführung zur Lebensübergabe an Jesus, und es ist klar, dass mit diesem Buch ein missionarisches Ziel verfolgt wird. Es ist spannend geschrieben und die Dialoge sind mit einem authentischen Vokabular glaubwürdig wiedergegeben.
Von Ingrid Bendel