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Das gab es noch nie: Landeskirche ruft zum Streik auf

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sieht die Kirche als Partner der Fridays-for-Future-Bewegung. Deshalb stellt er die Mitarbeiter am 20. September für Streiks frei – erstmals in der Geschichte der Landeskirche.

In möglichst großer Zahl sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am Freitag (20. September) beim globalen Streik für mehr Klimaschutz mitmachen. Das teilte der Landesbischof Ralf Meister in einem Brief an die Gemeinden und Mitglieder mit, wie unter anderem der NDR berichtet. Aus diesem Grund sind die Mitarbeitenden der Gemeinden für den Tag freigestellt, wenn sie an Workshops zum Thema Klimaschutz oder an Demonstrationszügen in Hannover teilnehmen. Es ist das erste Mal, dass die Landeskirche die Angestellten aufruft, sich an einem Streik zu beteiligen.

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Man müsse jetzt und nicht irgendwann entscheidende Schritte für den Schutz des Klimas und die Zukunft der Erde tun, sagte Meister: „Wenn wir als Christinnen und Christen an den Demonstrationen in unseren Städten und Dörfern teilnehmen, zeigen wir, dass für uns die Zukunft dieser Schöpfung, unserer Erde, ein entscheidendes Anliegen ist.“ Auch der Landesbischof selbst wird beim Sternmarsch in Hannover erwartet.

Die Gemeinden sollen in den Gottesdiensten am 15. September auf die globalen Demonstrationen am 20. September hinweisen, heißt es in einer Pressemitteilung der Landeskirche. Im Haus kirchlicher Dienste stehen am Tag zudem Räume für Mitarbeitende zur Verfügung, die über das Klimaschutzvorhaben diskutieren und Maßnahmen planen wollen.

Um zwölf Uhr gibt es in der Neustädter Hof- und Stadtkirche eine öffentliche Andacht zum Thema Schöpfung, zu der mit Glockengeläut eingeladen werden soll: „Wir setzen ein Zeichen, wenn wir am 20. September für Andachten die Glocken läuten und damit einen Beitrag leisten, den Protest weithin hörbar zu machen“, sagt der Landesbischof. Um 14 Uhr ist schließlich eine öffentliche Diskussion zu den UN-Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 im Haus kirchlicher Dienste anberaumt.

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Die Hannover Landeskirche setzt sich schon seit einigen Jahren für den Klimaschutz ein. 2012 hat sie ein Klimaschutzkonzept vorgelegt. Es analysiere den bisherigen Beitrag der Landeskirche zum Klimawandel, zeige Potenziale zur Emissionsreduktion auf und empfehle 51 konkrete Maßnahmen, heißt es in der Pressemitteilung. 2015 wurde die Umsetzung zentraler Empfehlungen beschlossen. Auch die neue Verfassung der Landeskirche spricht sich für die Bewahrung der Schöpfung aus. Sie tritt 2020 in Kraft.

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