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Christi Himmelfahrt: Deshalb heißt er auch Vatertag

Schon im Mittelalter wurde Christi Himmelfahrt auch Vatertag genannt – und von wandernden Männergruppen geprägt. Der Blick in die Geschichte zeigt: Der Feiertag hat traditionell mehr zu bieten als Bollerwagen und Bierduschen.

Christen feiern an Christi Himmelfahrt mit einem Gottesdienst, Ruhe- oder Familientag, dass Jesus zu seinem Vater aufgefahren ist. Nach Apostelgeschichte 1,9 und Markus 16,19 fuhr Jesus auf einer Wolke gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Besondere Bedeutung hat auch die Ankündigung des Heiligen Geistes als Helfer, den die Jünger zehn Tage nach Christi Himmelfahrt an Pfingsten empfangen haben.

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Schon im Mittelalter hat man Christi Himmelfahrt wegen des Aufstiegs zum Vater auch Vatertag genannt. Gemeinden hielten Prozessionen in der Natur ab, um für gute Ernte und guten Ertrag zu beten. Bis heute gilt Christi Himmelfahrt in der katholischen und orthodoxen Kirche als besonders wichtiges Fest. Lange Zeit durften die Gläubigen nur „fliegendes Fleisch“, also Geflügel essen, während der Zeremonien zu Christi Himmelfahrt zogen die Gottesdienstleiter eine Christusfigur in Richtung Decke, die Gemeinde zerschlug eine Teufeldarstellung.

Christi-Himmelfahrt: Vatertags-Ausflüge erinnern an die elf Jünger

Der Vatertag, der seine christliche Bedeutung mit der Zeit verlor, liegt trotzdem immer noch auf dem 39. Tag nach Ostersonntag, Christi Himmelfahrt, und ist dadurch ein Feiertag. Dagmar Hänel von der Volkskundeabteilung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte erklärt gegenüber dem WDR, dass Herrenpartien im 19. Jahrhundert „neue Idee von Naturerfahrung darstellten“. An Sonn- und Feiertagen gingen die Männer raus in die Natur, hatten Spaß und tranken Alkohol. Dieser Brauch lässt sich jedoch ebenso auf die biblische Himmelfahrtsgeschichte zurückführen. Als Imitation der elf Jünger, die für ihre Aussendung zum Ölberg wanderten, waren schon ab dem 9. Jahrhundert Flurumgänge und -ritte üblich.

Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder führt die Herrenpartien auf die Zeit der Industrialisierung und der Entwicklung einer neuen Freizeitgesellschaft zurück. Ab 1870 nahm die Herrenpartie „eine gewisse Eigendynamik“ an entwickelte sich in die heutige Vatertagsform. Der Tag hat auch dazu gedient, Junggesellen in die Tugenden und Untugenden der Männlichkeit einzuführen. Dabei ging es hauptsächlich ums Rauchen, Trinken und die Frauen. Von Anfang an sind daher nicht nur Väter bei den Freizeitveranstaltungen dabei gewesen.

Vatertag: Unfallreichster Tag des Jahres

Laut Hänel entstand darauffolgend eine Infrastruktur, Ausflugsziele in Wäldern wurden eröffnet. Dieser Brauch gehe bis heute weiter, sagt Hirschfelder, in den 60er und 70er Jahren sei „das Ganze allerdings etwas altmodisch“ geworden.

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Bekannt sind die Feiereien am Vater-, Männer- oder auch Herrentag vor allem in neueren Bundesländern durch Wanderungen mit einem mit Bier bestückten und kreativ gestalteten Bollerwagen. Das Bier soll hierbei, dem Brauch gemäß, von Junggesellen gesponsert werden, um die Väter zu ehren. Die Männer erfreuen sich außerdem an gegrillten Würstchen und lauter Musik.

Im Jahr 2017 verzeichnete das Statistische Bundesamt an Vatertag 270 Unfälle unter Alkoholeinfluss, knapp drei Mal so viel wie an einem durchschnittlichen Tag. Viele Männer sind mit dem Fahrrad unterwegs oder halten die Feiern nahe am Wasser ab, was oft verheerende Folgen hat. Damit ist der Vatertag in Deutschland der Tag mit den meisten Unfällen unter Alkoholeinfluss im Jahr.

QuelleJesus.de

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