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Die Bibel ist Quelle der Freude

Was ist die Bibel für dich? Das Buch der Bücher? Gottes Wort? Weltliteratur? Eine Geschichtensammlung? Ansgar Hörsting ist Präses im Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG). Für uns beschreibt er Kernpunkte für das Bibelverständnis in seinem Gemeindebund.

Die Bibel ist Gottes Wort. Gottes Wort macht lebendig und verändert die, die es hören oder lesen. Für uns als Bund Freier evangelischer Gemeinden ist die Bibel verbindliche Grundlage für Glauben, Lehre und Leben. Unsere Bundesleitung hat einen Grundlagentext verabschiedet, der erklärt, wie das zu verstehen ist. Hier formuliere ich einige Grundzüge dieses Textes, der das Schriftverständnis vieler Menschen in Freien evangelischen Gemeinden beschreibt.

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1. „Gottes Wort im Menschenwort“ – das beschreibt die Bibel großartig

Diese Überschrift und Kennzeichnung hat eine starke Geschichte im Bund FeG. Viele haben die Bibel mit dieser Formel beschrieben. Die Bibel hat immer diese beiden nicht zu trennenden Dimensionen. Sie ist Gottes Wort und dieses Wort Gottes begegnet uns als Wort von Menschen. Man kann diese Dimensionen unterscheiden, aber niemals trennen.

2. Die Autorität der Bibel liegt in ihrer Einzigartigkeit und ihrem Bezug zu Jesus Christus

Ansgar Hörsting (Foto: Bund FeG)

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Die Bibel hat nicht Autorität, weil wir sie richtig beschreiben und auch nicht, weil Menschen die Bibel vor Angriffen schützen. Die Autorität der Bibel ist darin begründet, dass uns in ihr Jesus Christus verbindlich und gültig bezeugt wird, weil wir nur durch sie von ihm wissen. Die Autorität der Bibel liegt darin, dass Gott sich durch die Bibel offenbart hat und es bis heute tut. Der Heilige Geist bedient sich dieser Schriften, um Glauben zu wecken, Menschen zu ermutigen oder zu korrigieren. Das ist das Ziel der Bibel. Diese Schriften haben sich als mächtig erwiesen. Gott selbst gibt der Bibel Autorität, nicht Menschen. Das macht die Bibel zur Quelle des Glaubens, der Lehre und schließlich der Freude.

3. Die Bibel ist entstanden – durch Gottes Wirken

Sie ist gewachsen über Jahrhunderte. Sie ist nicht vom Himmel gefallen. Diesen Prozess kann man erforschen. Bei aller Menschlichkeit ist es Gott, der dafür gesorgt hat, dass sich ein Kanon gebildet hat. Menschen haben nachvollzogen, was Gott in der Geschichte getan hat. Die Schriften des Alten und des Neuen Testamentes sind gesammelt worden, aber sie sind normativ, weil sie sich im Leben der Glaubenden und der Gemeinden durchgesetzt haben. Darin erkennen wir Gottes Wirken statt menschliche Willkür. Deswegen sind auch alle diese Schriften und Texte als Gottes Wort zu lesen und zu empfangen.

4. Die Mitte der Bibel ist Jesus Christus.

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Für uns als Bund FeG ist der Glaube an Jesus Christus entscheidend. Jesus rettet, er hält, bewahrt und vollendet die Geschichte. Warum ist er die Mitte unseres Glaubens? Weil wir glauben, dass er die Mitte der Bibel ist. Mir ist immer wichtig gewesen, dass kein Gegeneinander von „Bibel“ und „Jesus Christus“ konstruiert wird. Aber zugleich ist nicht alles in der Bibel von gleichem Gewicht. Das merkt jeder, der die Bibel liest, sehr schnell. Deswegen ist es gut und hilfreich, die Bibel mit Jesus Christus als Höhepunkt und Mittelpunkt der Geschichte zu verstehen. Er ist das fleischgewordene Wort Gottes – und die Bibel das schriftgewordene Wort Gottes. Ohne die Schrift können wir nichts von Jesus Christus wissen. Ohne Jesus Christus könnten wir die Schrift nicht wirklich verstehen.

Jesus
Foto: Thinkstock

5. Die Bibel muss als Menschenwort ernst genommen werden.

Die Bibel ist von Menschen in bestimmten Situationen geschrieben worden. Ihre Aussageabsichten zu erforschen gebietet der Respekt vor der Bibel. Und Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon dabei ertappt, dass er Bibeltexte über viele Jahre ganz falsch verstanden hat und irgendwann wurde klar: Es verhält sich ganz anders. Es ist Gottes Wort, das in dieser menschlichen Gestalt daherkommt. Deswegen braucht es beim Verstehen und Auslegen der Bibel sowohl nachvollziehbarer Methoden als auch das Wirken des Heiligen Geistes.

6. Wenn Gott redet, bleibt es ein Wunder

Es ist erstaunlich: Trotz der Geschichte, trotz vieler Missverständnisse, trotz verschiedener Übersetzungen und obwohl uns die Schriften im handschriftlichen Original nicht vorliegen, redet und wirkt Gott. Zugleich gilt: die Bibel wird nicht erst beim Lesen zum Wort Gottes, sondern sie ist es schon. Sie ist uns als Wort Gottes gegeben.

7. Das Gewissen des Einzelnen soll sich an Gottes Wort binden

Die Bibel ist in allen Fragen des Heils und der Lebensführung zuverlässig und hat höchste Autorität. So hält es die Evangelische Allianz fest und so beschreiben wir es als FeGs. Das ist wichtig, weil nicht nur Aussagen über Jesus Christus sondern eben auch über unsere Lebensführung von der Bibel her zu beantworten sind. Für uns als Freie evangelische Gemeinden ist das Gewissen des Einzelnen ein hohes Gut. Und das soll es auch bleiben. Aber dieses Gewissen soll an Gottes Wort gebunden sein und sich von ihm verändern und prägen lassen. Außerdem darf die Berufung auf das Gewissen des Einzelnen nicht zu einer Willkür werden. Wir müssen darum ringen, die Bibel gemeinsam zu verstehen und, wenn es irgend möglich ist, zu gemeinsamen Schlussfolgerungen zu kommen.

Bibel lesen Pixabay
Foto: Pixabay

8. Achtung vor Missverständnissen oder: unsere Erkenntnis ist Stückwerk.

Man kann die Bibel mit bestem Gewissen lesen und doch missverstehen. Man kann einzelne Bibelstellen aus ihrem Zusammenhang reißen und ohne Bezug auf Jesus Christus missbrauchen. Ich bin sicher, dass diese Gefahr so groß ist, dass man darauf aufmerksam machen muss. Und: Niemand ist davor gefeit.

9. Der Bibel geht es um das Leben, nicht um „theologische Papiere“

Es ist eine gute FeG-Gepflogenheit zu betonen, dass es uns nicht um die „korrekten Formulierungen“ geht, sondern um gelebte Liebe und um konkret werdenden Glauben. Das relativiert den Kampf um die richtigen Begriffe (so wichtig der ist).

Der Grundlagentext der Bundesleitung differenziert das hier skizzierte viel mehr. Vor und nach allem Ringen um das richtige Verständnis der Bibel steht: Lesen wir die Bibel selbst. Alleine und in Gemeinschaft. Die Bibel ist eine Quelle der Freude und soll von uns nicht zu einer Quelle des Streits gemacht werden. Sie ist ein festes Fundament für unser Leben und soll von uns nicht zu einem festgefahrenen Bollwerk unserer Besserwisserei gemacht werden Ich bin sicher, dass wir die Bibel dann erfahren werden als einen Schatz, das Buch schlechthin, Gottes Wort.

Ansgar Hörsting ist Präses des Bund FeG


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