Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat das von Paul Kirchhof vorgeschlagene Steuermodell begrüßt.
Die Überlegungen des Heidelberger Kirchenrechtlers «bestechen durch ihre Einfachheit und Klarheit», sagte der EKD-Finanzchef Thomas Begrich dem epd am Mittwoch in Hannover: «Ein solches System täte unserer Gesellschaft ohne Zweifel gut.»
Begrich sagte, durch Kirchhofs Vereinfachungen würde eine neue Transparenz im deutschen Steuersystem geschaffen. Diese sei eine wesentliche Voraussetzung für die Herstellung von Steuergerechtigkeit. Das Steuermodell, das Paul Kirchhof vorschlägt, sieht nur noch 146 statt 33.000 Paragrafen vor. Zudem soll ein genereller Steuersatz von 25 Prozent erhoben werden.
Angesichts dieser Vereinheitlichung des Steuersatzes stellt sich nach Ansicht von Begrich jedoch auch die Frage der Steuergerechtigkeit neu: Die Teilnehmer an den Kapitalmärkten hätten ungleich höher teil am gesellschaftlichen Reichtum und würden im Krisenfall zu Lasten aller besonders geschützt, sagte der EKD-Finanzchef und fragt: «Müssten nicht gerade diese höher versteuert werden?»
(Quelle: epd)