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Eisenach: Ausstellung zu kirchlichem „Entjudungsinstitut“ in NS-Zeit eröffnet

Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hat am Mittwoch in Eisenach eine Ausstellung über das in der NS-Zeit gegründete kirchliche "Entjudungsinstituts" eröffnet. Unter dem Titel "Gratwanderungen" thematisiert die im Lutherhaus gezeigte Dokumentation das Wirken des antisemitischen Instituts in der Nazi-Zeit wie auch Martin Luthers Einstellungen zum Judentum im 16. Jahrhundert, wie das Landeskirchenamt erklärte.

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 Das "Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben" war 1939 von elf evangelischen Landeskirchen in Eisenach gegründet worden. Von den rund 200 Mitarbeitern der bis 1945 bestehenden Einrichtung wurden biblische Texte sowie Lieder verändert, um Spuren des Judentums zu beseitigen. Zugleich wurden die jüdischen Wurzeln des Christentums geleugnet.

 Die Ausstellung wird im Rahmen des Themenjahrs "Reformation und Toleranz" innerhalb Lutherdekade 2017 gezeigt. Sie wurde 2006 von Schülern des Eisenacher Martin-Luther-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Lutherhaus und der Theologischen Fakultät in Jena erarbeitet und zuletzt aktualisiert. Nach Angaben der Ausstellungsmacher haben sich in der NS-Zeit sowohl Vertreter der Bekennenden Kirche als auch regimenahe Christen in ihren Ausführungen für oder gegen die Juden immer wieder auf Luther bezogen.

(Quelle: epd)

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