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EKD-Chef Schneider: Bibel ist „Kompass, kein Navi“

Die Bibel wirkt nach Ansicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, "wie ein Kompass, nicht wie ein Navi".

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Deshalb könne man mit der Bibel "nicht unmittelbar Politik machen, aber die Bibel macht eine menschenfreundliche Politik möglich", heißt es in einem Beitrag Schneiders für das evangelische Magazin "chrismon" (Aprilausgabe).

 Die Bibel sei "politisch von großer Bedeutung", unterstrich Schneider: "Dass wir uns an sie als Wort Gottes binden, kann wie ein starkes Wertefundament sein, auf dem wir Christen politische Verantwortung üben." Das habe Auswirkungen in alle Lebensbereiche hinein. Aber die Bibel "gibt oft keine eindeutigen Handlungsanweisungen". Damit blieben aktuelle politische Wertungen und Entscheidungen, "auch wenn wir sie nach bestem Wissen und Gewissen aus dem Evangelium ableiten, immer relativ und ambivalent".

 Die Bibel ist laut Schneider zudem "keine ethische Grundsatzschrift und kein zeitloser moralischer Tugend- und Lasterkatalog". Die Heilige Schrift "enthält auch keine Parteiprogramme". Gleichwohl sei sie von "unschätzbarem Wert", denn sie sei Grundlage "unserer persönlichen Gottesbeziehung".

 Die Menschen seien "Geschöpfe, von Gott zur Verantwortung gerufen, aber im Handeln immer begrenzt und fehlbar." Dies betreffe alle in der Gesellschaft, "auch und gerade die politischen Eliten", gibt Schneider zu bedenken. "Politik mit der Bibel" bestehe nicht im "Auftischen" immer neuer Forderungen an die Politiker. "Wir wollen wache Beobachter sein für eine menschenfreundliche, lebensdienliche Politik", betonte der EKD-Ratsvorsitzende.

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(Quelle: epd)

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