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EKD-Familienpapier: Ratsvorsitzender Schneider versteht lebenslange Ehe als „Leitbild“

"Wir machen Mut und Lust zur lebenslangen Ehe und verstehen sie als Leitbild", unterstrich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, vor der Synode in Düsseldorf. Aus der Kontroverse über das Familienpapier will die evangelische Kirche Konsequenzen ziehen.

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 Schneider kündigte an, die EKD habe die Kammer für Theologie mit der theologischen Klärung des Leitbildes Ehe beauftragt. "Evangelische Theologie ist im Kern das immer neue Hören und das stete Ringen um die rechte Auslegung der biblischen Texte von Christus her", sagte Schneider. In seinem Bericht zum Auftakt der viertägigen Beratungen des Kirchenparlaments räumte der Ratsvorsitzende Versäumnisse in der Orientierungshilfe "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" ein. Die christliche Begründung der Ehe müsse sich anhand des geoffenbarten Wort Gottes als tauglich erweisen. Das sei in der Orientierungshilfe nicht ausreichend berücksichtigt. Konservative Protestanten und Katholiken hatten das EKD-Familienpapier kritisiert, weil es in ihren Augen die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau entwertet und die Ökumene belastet.

 Die Ehe, so Schneider, bleibe das Leitbild. Zugleich erkenne die Kirche an, dass Alleinerziehende sowie Menschen in Patchworkfamilien und gleichgeschlechtlichem Partnerschaften "treu, vertrauensvoll, verantwortlich und liebevoll" zusammenleben könnten, sagte der Theologe. Auch diese Familienformen verdienten kirchliche Wertschätzung und Förderung. Dazu habe die Orientierungshilfe konkrete Vorschläge gemacht.

 Bei der Haltung zu homosexuellen Partnerschaften muss Schneider zufolge zwischen biblischem Wortlaut und dem geoffenbarten Wort unterschieden werden: "Was damals unter homosexuellen Verhältnissen verstanden wurde, hat mit der uns heute vor Augen stehenden einvernehmlichen homosexuellen Liebe zweier freier und gleichberechtigter Partner nichts zu tun." Eine pauschale Verurteilung homosexueller Beziehungen widerspreche dem Geist der Liebe, der mit Christus in die Welt gekommen sei, sagte der Ratsvorsitzende.

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