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EKD-Ratsvorsitzender: „Christen sollen Botschafter der Versöhnung sein“

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat angesichts von Terror und Gewalt Christinnen und Christen dazu aufgerufen, „Botschafter der Versöhnung“ zu sein. „Weil Christus unter uns ist, reagieren wir nicht mit Hass auf Gewalt. Und wir überlassen nicht der Angst das Feld“, sagte er beim Gemeindekongress „Dynamissio“ in Berlin.

Die Themenabfolge des Kongresses sei mit „Evangelium, Gemeinde, Welt und Sendung“ klug gewählt, so Bedford-Strohm. „Am Anfang steht die persönliche Begegnung mit der frohen Botschaft Jesu Christi. Aus den Menschen, die sich vom Evangelium berühren lassen und Christen werden erwächst dann die Gemeinde. Diese ist aber nicht nur auf sich selbst bezogen, sondern in die Welt gesandt, um zum einen die frohe Botschaft in die Welt hinauszutragen, zum anderen aber auch um einfach für die Menschen in der Welt da zu sein.“

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Die Versöhnung, von der die Bibel berichtet, bezieht sich auf die ganze Welt, betonte der EKD-Ratsvorsitzenden: „‚Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber…‘ – sagt Paulus. Da steht nicht: versöhnte die Frommen, da steht nicht: versöhnte die Christen, da steht nicht: versöhnte die Menschen guten Willens. Nein! Da steht: Gott versöhnte die Welt mit sich selber. Auf Griechisch: ‚ton kosmon‘ – den ganzen Kosmos!! Dieser Satz – anders kann ich ihn nicht lesen – ist eine große Liebeserklärung an die Welt.“

Es geht um „radikale Christusliebe“

An dieser Liebe zur Welt und an der liebenden Zugewandtheit zu konkreten Menschen, unabhängig von ihren religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen, entscheide es sich: „Geht es wirklich um radikale Christusliebe oder geht es nur um Bekenntnisformeln, denen es an Authentizität fehlt?“ Christen selbst lebten von dieser Versöhnungsbotschaft. „Wir hören sie manchmal selbst nicht. Aber wir lassen uns immer wieder von neuem von ihr rufen.“

Bedord-Strohm verteidigte auch die Theologie des Sühneopfers gegen Kritik: „Gott opferte im Kreuzestod Jesu nicht einen anderen, um seine Rachsucht zu befriedigen. Gott opfert sich selbst“, sagte er. „Die Gewalt gegen Jesus geht nicht von Gott aus, sondern die Gewalt geht von Menschen aus. Nicht Gott foltert seinen Sohn, sondern Gott erleidet in seinem Sohn die Folter selbst. Wer ernst nehme, dass Gott hier selbst Opfer der Gewalt werde, „der versteht, dass es hier gerade nicht um eine göttliche Legitimierung von Gewalt geht, sondern genau um das Gegenteil: um ihre Überwindung. Der Tod ist nicht das Ziel, sondern die faktische Konsequenz der Hingabe Gottes aus Liebe.“

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