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EKD-Synode beschließt teils drastische Kürzungen

Mitgliederverlust und sinkende Kirchensteuereinnahmen zwingen die evangelische Kirche auf einen Sparkurs. Für manche kirchliche Einrichtungen könnte dies das „Aus“ bedeuten. Außerdem stimmte die Synode für das sogenannte „Zukunftspapier“.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) plant ab 2022 Einsparungen in Millionenhöhe bei vielen ihrer Arbeitsfelder und Einrichtungen. Die Synode der EKD beschloss am Montag einen Sparkurs, mit dem die Kirche auf sinkende Mitgliederzahlen und damit einhergehend absehbare Einnahmeverluste reagiert. 17 Millionen Euro sollen 2030 weniger ausgegeben werden als im vergangenen Jahr. Je nach Größe und Sparvorgabe dürften die Einsparungen für einige kirchliche Arbeitsfelder mittelfristig das Aus bedeuten.

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Die geplanten Einsparungen betreffen unter anderem kirchliche Hochschulen und Stiftungen, theologische und wissenschaftliche Einrichtungen sowie spezielle Seelsorgebereiche etwa bei der Bundespolizei. So müssen sich beispielsweise die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel und die Kirchlichen Hochschulen Neuendettelsau auf Kürzungen in Höhe von 30 Prozent einstellen. Für Wuppertal/Bethel stehen für 2030 noch 560.000 Euro im Plan (2019: 800.000 Euro). In den Anmerkungen dazu heißt es (S. 82): „Die Theologische Ausbildung könnte mit 19 staatlichen theologischen Fakultäten auch ohne Kirchliche Hochschulen geleistet werden. Daher muss sich die Existenz Kirchlicher Hochschulen darin begründen, dass sie sich durch ein klares kirchliches oder kirchlich-diakonisches Profil des Theologiestudiums unterscheiden.“

Drastisch bzw. sogar komplett gestrichen werden sollen Zuwendungen an Partnerkirchen in den Niederlanden, Ungarn und Finnland, die Christen aus diesen Ländern in Deutschland muttersprachlich betreuen. Die Seemansmission würde laut Plan 500.000 Euro weniger pro Jahr erhalten. Beim Evangelischen Zentrum Frauen und Männer sind Kürzungen in Höhe von 68 Prozent vorgesehen (Zitat: „Die Kernfrage nach dem gesamtkirchlichen Bedarf für diese Arbeit muss gestellt werden.“). Mehr finanzielle Mittel soll dagegen unter anderem die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) bekommen.

Das letzte Wort über die geplanten Kürzungen ist jedoch noch nicht gesprochen. So könnten einzelne Sparmaßnahmen durchaus noch rückgängig gemacht werden, solange die Gesamtsumme der angepeilten Einsparungen erhalten bleibt.

Zwölf Leitsätze zur Zukunft der Kirche beschlossen

Außerdem stimmte die EKD-Synode während ihrer Tagung mehrheitlich für das sogenannte „Zukunftspapier“. In den zwölf Leitsätzen zur Zukunft der Kirche geht es unter anderem um eine engere Zusammenarbeit der 20 Gliedkirchen und Themen wie Seelsorge, die Weitergabe des Glaubens und die öffentliche Verantwortung der Kirche. Auch zur Zusammenarbeit mit anderen christlichen Kirchen und zur Digitalisierung enthält das Papier Kernaussagen.

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Der kirchlichen Bildungsarbeit mit Kindern, Konfirmanden, Jugendlichen und Familien komme eine besondere Bedeutung zu, heißt es in dem Papier. Außerdem will sich die Kirche auch für jene öffnen, die nicht Kirchenmitglied oder getauft sind.

Irmgard Schwaetzer
Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, wird 2021 nicht mehr kandidieren (epd-Bild / Jonathan Haase /
EKN)

Schwaetzer kandidiert nicht mehr als Präses

Die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, kündigte zum Abschluss der Synodentagung an, nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zur stehen. Mit den Worten „Ich hab’s gern gemacht“ verabschiedete sich die 78-Jährige von den Synodalen. Schwaetzer war seit 2013 Präses der EKD-Synode. Im nächsten Jahr konstituiert sich ein neu zusammengesetztes Kirchenparlament.

Die 120 Mitglieder des Kirchenparlaments hatten am Sonntag und Montag wegen der Corona-Pandemie ausschließlich digital und deutlich verkürzt getagt.

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