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EKD und Katholische Kirche: Kritik und Zuspruch für Israel

Die beiden großen Kirchen haben sich erneut klar an die Seite Israels gestellt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, äußerte sich am Dienstag in Berlin zugleich besorgt über die israelische Regierungspolitik.

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 Es würden zunehmend Gesetze verabschiedet, die den demokratischen Charakter des Staates Israel bedrohten, sagte Schneider bei einer Tagung des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

 Vergleiche mit dem Apartheidregime in Südafrika wies Schneider zurück. Aber Gesetze, mit denen etwa die Arbeitsmöglichkeiten von Menschenrechtsgruppen eingeschränkt würden, hätten anti-demokratischen Charakter, führte der Präses der rheinischen Landeskirche aus. Aufgabe der evangelischen Kirche sei es, in tiefer Freundschaft Israel zur Seite zu stehen, aber auch Kritik zu üben.

 Ebenso äußerte Schneider sein Entsetzen über das «Versagen der palästinensischen Autonomiebehörde», über die Aggressivität der Hamas und über die Regierungen der arabischen Staaten im Nahen Osten. Den Konflikt könnten jedoch nur die Konfliktparteien selbst lösen. «Besserwisserei unsererseits verbietet sich», sagte Schneider. Zum Auftakt der diesjährigen «Woche der Brüderlichkeit» wird Präses Schneider am 11. März mit der Buber-Rosenzweig-Medaille des Dachverbandes der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit geehrt.

 Die Deutsche Bischofskonferenz sprach sich bei der Tagung für eine gerechte Lösung des Nahostkonflikts aus. Israel habe das Recht auf sichere Grenzen und ein Ende der Bedrohung durch Terroranschläge, und die Palästinenser hätten ein Recht auf einen unabhängigen Staat, sagte der für die Beziehungen zum Judentum zuständige katholische Bischof Heinrich Mussinghoff.

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 Für die katholische Kirche stehe das Existenzrecht Israels als «eines jüdischen Staates außer Frage», sagte Mussinghoff. Der Bischof plädierte für eine Zwei-Staaten-Lösung, um den israelisch-palästinensischen Konflikt beizulegen. Zugleich warnte er davor, politische Ziele religiös zu legitimieren. Eine friedliche Lösung des Nahost-Konfliktes hänge wesentlich davon ab, dass dieser als politischer und nicht als religiöser Konflikt wahrgenommen und behandelt werde. «Es ist ein Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Es ist kein Konflikt zwischen Juden und Muslimen», betonte Mussinghoff.

 Darüber hinaus forderte der Bischof von Aachen einen freien Zugang zu den heiligen Stätten in Israel und den palästinensischen Gebieten sowie die freie Religionsausübung für Juden, Christen und Muslime. Niemand dürfe aufgrund seiner Religionszugehörigkeit diskriminiert werden.

(Quelle: epd)

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