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Evangelische Kirche will Reformen fortsetzen

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine positive Zwischenbilanz der kirchlichen Reformen gezogen. Der Einfallsreichtum und die Kreativität, den die Kirche dabei in vielen Bereiche zeige, sei beeindruckend, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber am Freitag in Berlin.

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Wie der Berliner Bischof warb Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt für einen einladenden Protestantismus, der sich nicht abschotte, sondern neugierig mache. Beide sprachen sich dafür aus, den Reformprozess fortzuführen.

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und Finanzen hatte die EKD-Spitze vor fast drei Jahren mit dem Impulspapier «Kirche der Freiheit» einen breit angelegten Umbauprozess auf allen kirchlichen Ebenen angestoßen. Darin wird unter anderem für eine höhere Qualität kirchlicher Angebote und für Strukturanpassungen geworben. Im Januar 2007 wurde die Reformdiskussion auf einem Zukunftskongress in Wittenberg weitergeführt. Im selben Jahr bezog das Kirchenparlament (Synode) Position zu den Reformbestrebungen, die Bildung von Zentren für Predigtkultur, Qualitätsentwicklung sowie Mission in der Region wurde vereinbart. Eine Zukunftswerkstatt in Kassel im September soll anhand von Praxisbeispielen die vielfältigen Reformaktivitäten illustrieren.

Bischof Huber räumte ein, dass der in dem Reformpapier geforderte «Mentalitätswandel» Zeit brauche und nicht verordnet werden könne. «Aber dieser Mentalitätswandel ist nicht einfach ein Selbstzweck», hob er hervor. Es gehe um eine «missionarische Öffnung» der Kirche für Menschen, deren Kontakte zu Kirche und Glaube dünn geworden oder abgerissen seien. Die Zielvorgaben zu Kirchgang und Taufen, die auch in der Pfarrerschaft kritisch aufgenommen wurden, verteidigte der EKD-Repräsentant: «Es ist uns in der evangelischen Kirche eben nicht gleichgültig, ob wir schlechten oder guten Gottesdienstbesuch haben, es ist uns nicht gleichgültig, ob wir viele oder wenige Kinder eines Jahrgangs taufen.»

Als zentrales Anliegen des Reformprozesses nannte der EKD-Ratsvorsitzende die Qualität der Kirche in ihrem «Kernbereich, also auf dem Feld der Gottesdienstgestaltung und der Predigtkunst». Ebenso wichtig sei die Frage, wie «einladend, offen und attraktiv» die Kirche heute auch für Menschen sei, die «sich noch nicht oder nicht mehr zur Kirche halten» und schließlich die Frage  nach der «Leitungs- und Führungskompetenz» in der Kirche.

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Die evangelische Kirche dürfe künftigen Herausforderungen nicht furchtsam gegenübertreten, sagte Synodenpräses Göring-Eckardt. Bei den Reformen gehe es für die Kirche nicht um Anpassung, sondern «um leidenschaftliches Eintreten für Christein in der Gesellschaft», notfalls auch als Mahnerin. Die Grünen-Politikerin ordnete den Reformprozess in die Lutherdekade ein, die das Reformationsjubiläum 2017 vorbereitet.

Aus ihrem Politikerberuf wisse sie, wie mühsam Reformen seien und wie bescheiden deren Ergebnisse mitunter erschienen, sagte die Bundestagsvizepräsidentin. Gelingende Reformen setzten langen Atem und geduldige Arbeit voraus. «Wir wollen einen unternehmungsfreudigen Protestantismus, der sich nicht in seine vier Wände zurückzieht», sagte Göring-Eckardt.

(Quelle: epd)

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