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Familiensynode: Keine konkreten Reformen

Die Bischofssynode zu Ehe und Familie hat nach dreiwöchigen Beratungen im Vatikan verbindliche Stellungnahmen zu umstrittenen Themen wie dem Abendmahl für wiederverheiratete Geschiedene und Homosexualität vermieden. So bleibt für die Reformer lediglich das Aufatmen darüber, dass geltende Bestimmungen nicht weiter verschärft und harte Urteile im Dokument vermieden wurden.

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Die 270 Synodalen stimmten am Samstag Vatikanangaben zufolge mit Zwei-Drittel-Mehrheit für jeden einzelnen der 94 Abschnitte des Abschlussdokuments. Papst Franziskus will zum Abschluss der Synode am Sonntag gemeinsam mit den Teilnehmern eine Messe feiern. Die Beschlüsse der Synodalen haben nur beratenden Charakter, Entscheidungen fällt allein der Papst.

Aufgrund starker Differenzen einigten sich die Bischöfe in ihrem Schlussdokument lediglich auf allgemeine Formeln der Wertschätzung für Familien von heute. Der von der deutschen Sprachgruppe geforderte Zugang zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in Einzelfällen fand keinen Niederschlag. Das Dokument fordert jedoch dazu auf zu untersuchen, "welche Arten der Ausgrenzung in Liturgie und Seelsorge überwunden werden können". Ziel müsse bei allen "komplexen Situationen" sein, die Teilhabe an den Sakramenten zu ermöglichen.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte: "Wir sind sehr froh, dass es so gelaufen ist." Es seien "keine weiteren Türen geschlossen worden". Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn betonte mit Blick auf unterschiedliche Auffassungen zwischen Synodalen aus Europa und Afrika: "Es gibt keine Generallösungen." Schönborn gilt als Befürworter von Reformen. Die deutschsprachigen Synodenteilnehmer erklärten einmütig, dass ihre Position sich von der etwa einiger afrikanischer Kirchenvertreter stark unterscheide.

Papst Franziskus beklagte zum Abschluss der Synode, dass der Meinungsaustausch "mitunter mit unguten Methoden" vollzogen worden sei. Entsprechend dem Abschlussdokument wies er auf die großen kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern hin. "Jedes Prinzip muss in die Kultur eingebettet sein, wenn es angewandt werden soll", sagte er. Dadurch werde die Bedeutung von allgemeinen Regeln und Gesetzen keineswegs geschwächt.

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Die Synode sei ein Zeichen für die "Lebendigkeit einer Kirche, die keine Angst hat, sich die Hände schmutzig zu machen, indem sie angeregt und offen über die Familie diskutiert", sagte der Papst. Die Synodenteilnehmer hätten unter Beweis gestellt, dass das Evangelium für die Kirche Quell ständiger Erneuerung gegen diejenigen bleibe, die es "indoktrinieren und zu toten Steinen machen wollen, mit denen sie auf andere werfen".

(Quelle: epd)

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