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FeG-Kongress: Freikirche ist weiter auf Wachstumskurs

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG) ist weiter auf Wachstumskurs. Das gab ihr Präses, Ansgar Hörsting (Witten), auf dem FeG-Kongress in Oberhausen bekannt. Hatte der Bund Ende 2013 noch 40.373 Mitglieder, waren es zwei Jahre später 41.203. Die Zahl der Gemeinden stieg im gleichen Zeitraum von 471 auf 479.

Hörsting sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“, dass Gemeindegründung und Evangelisation Hauptschwerpunkte der Freikirche bleiben werden. Zwischen 2006 und 2015 gründete der Bund 69 Gemeinden. Damit hatte die Freikirche ihr selbst gestecktes Ziel von 100 neuen Gemeinden innerhalb von zehn Jahren verfehlt. Man wolle aber, so Hörsting, nicht traurig auf die Zahl schauen, sondern sich über die neuen Gemeinden freuen. Ziel sei es, „unser Pfund“ weiter zu entwickeln.

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Man habe die vergangenen zehn Jahre ausgewertet und wolle nun Maßnahmen entwickeln, die „noch bessere Rahmenbedingungen“ für Gründungen schaffen sollen. Wichtig sei beispielsweise, die Gemeindegründer noch zielorientierter auszubilden und zu begleiten.

Hörsting: Gemeinde ist kein Selbstzweck

In einer Predigt auf dem FeG-Kongress sagte Hörsting, dass Gebete die eigenen Sehnsüchte ausdrückten. Die Anliegen zeigten, was einem selbst wichtig sei. Gott wiederum sehne sich vor allem nach der Gemeinschaft mit den Menschen. Mit Blick auf das Motto des FeG-Kongresses, „Einfach lebendig, gemeinsam Gemeinde sein“, erklärte er: „Die Gemeinde ist kein Selbstzweck. Ziel ist es, dass Menschen bei uns diese Sehnsucht Gottes erkennen.“ Die Pastorin der FeG-Gemeinde in Oberhausen, Merle Schwarz, rief dazu auf, sich in Gemeinden nicht über Nebensächlichkeiten zu streiten: „Dann ist es nicht mehr Jesus, der uns bewegt, sondern wir rutschen mit unseren Unterschiedlichkeiten in den Mittelpunkt.“ Jesus habe für die Einheit gebetet. Er habe gewusst, wie schnell sie abhanden kommen kann.

Theologieprofessor: Berufung statt Überforderung

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Laut dem Theologieprofessor Hans-Joachim Eckstein (Tübingen) sollen Ehrenamtliche in der Gemeinde berufungs- und gabenorientiert eingesetzt werden. Die entscheidende Frage sei nicht, in welcher Lücke man Mitarbeiter gerade gebrauchen könne, sondern was ihre individuelle Fähigkeit sei. In der Regel werde nach dem passenden Gemeindemitglied gesucht, das einen bestehenden Engpass löse. „Machen wir nicht allzu oft die Not zum Ersatz für die Berufung und versuchen die Menschen – ungeachtet ihrer speziellen Gaben – für die von uns wahrgenommenen Aufgaben gefügig zu machen?“, fragte Eckstein. Für den Mitarbeiter sei es eine enorme Entlastung und Aufwertung, die eigene Begabung zu kennen. Das schütze vor Selbstüberforderung und befreie von Ohnmachtsgefühlen. Er ermutigte die Besucher, in ihren Gemeinden das zu tun, was ihren Gaben entspricht. Man brauche sich nicht durch die Qualitäten anderer verunsichern zu lassen. Alle seien Glieder am Leib Christi und hätten es darum auch nicht nötig, sich durch „aufzehrenden Aktionismus unentbehrlich zu machen, um in unseren Augen und vor anderen als wertvoll zu erscheinen“. Zum FeG-Kongress in Oberhausen werden etwa 4.000 Teilnehmer erwartet. 2012 kamen 3.000 Besucher nach Kassel, 2009 und 2006 in Bochum waren es jeweils rund 4.000.

„Bundestag“ nimmt drei neue Gemeinden auf

In Oberhausen tagte am 1. Oktober auch der „Bundestag“ – die Delegiertenversammlung des Bundes. Im „Wort des Präses“ sagte Hörsting, dass Deutschland vor enormen Herausforderungen stehe. Viele Menschen reagierten auf die hohe Zahl von Flüchtlingen mit einer Angst vor Islamisierung und Überfremdung. Die AfD kanalisiere diese Befürchtungen. Er kritisierte, dass die AfD die „christliche Nation“ in Deutschland in den Vordergrund stelle: „Alle Nationen sind Mischnationen.“ Eine „christliche Nation“ sei kein Zukunftskonzept: „Das steht uns Freikirchlern schlecht.“ Die ersten Freikirchlicher hätten sich für Religionsfreiheit eingesetzt: „Aber immer auch für die der Muslime und Juden.“ Auf dem Bundestag wurden ferner drei Gemeinden als Vollmitglieder in den Bund aufgenommen: Die FeG Berlin-Pankow, die FeG Löhne – Christliche Gemeinde-Mennighüffen und die FeG LIFEBASE Gerlingen.

Quelleidea

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