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Kirchen unter besonderem Anti-Terror-Schutz

Angesichts der jüngsten islamistischen Terroranschläge in Europa seien Kirchen und Moscheen besonders gefährdet. Der Anschlag in Barcelona könnte Medienberichten zufolge ursprünglich der berühmten Sagrada Família gegolten haben. In Deutschland stehen der Berliner Doms und die Dresdner Frauenkirche unter besonderer Beobachtung. Rund um den Kölner Dom sollen Blockaden die Besucher schützen.

Die Maßnahmen seien unverändert hoch, sagte der Geschäftsführer der Berliner Domverwaltung, Lars-Gunnar Ziel, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Schutzmaßnahmen für die Kirche wurden bereits nach den Terroranschlägen von Paris 2015 und Nizza 2016 verstärkt. Unter anderem wurde eigenes Sicherheitspersonal engagiert. Die Objektschützer seien rund um die Uhr im Einsatz, betonte Ziel. Bei den Dombesuchern würden zudem „Taschenschauen“ durchgeführt. Insbesondere bei den ausländischen Gästen gebe es sehr großes Verständnis für die Schutzmaßnahmen.

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Die Besucher des Berliner Doms würden gebeten, keine Rucksäcke oder großen Taschen mit in das Gotteshaus zu nehmen. Zudem gebe es regelmäßig Räumungsübungen des Berliner Doms, sagte Ziel. Dabei werde etwa gemessen, wie lange es dauert, bis das Gotteshaus im Notfall von Besuchern geräumt sei. Die bisherigen Übungen seien „äußerst positiv“ verlaufen.

Der zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz gelegene evangelische Berliner Dom gehört zu den Wahrzeichen der Stadt und wird täglich von Touristen besucht.

Dresdner Frauenkirche in abstrakter Terrorgefahr

Die Dresdner Frauenkirche rückt im Gegensatz zum Berliner Dom einem „Bild“-Zeitungsbericht zufolge stärker ins Visier von Terroristen. Bereits seit Monaten bestehe auch in Dresden eine abstrakte Terrorgefahr für Kirchen sowie auch für Moscheen, bestätigte Polizeisprecher Thomas Geithner am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Dresden.

Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die Dresdner Frauenkirche im Visier der Terrororganisation „Islamischer Staat“ stehe. Dem Blatt zufolge zeigten Terroristen im Propaganda-Magazin „Rumiya“ (Juli-Ausgabe) unter dem Titel „Gerechte Terror-Taktiken“ ein Foto der berühmten Kirche und bezeichnen sie als „beliebten Versammlungsort der Kreuzzügler, der darauf wartet, niedergebrannt zu werden“. Dazu hätten sie eine Anleitung zum Bau von Brandbomben geliefert.

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Als sogenannte Schutzobjekte würden in Dresden Kirchen und Moscheen sowie zum Teil öffentliche Plätze tagsüber regelmäßig von Polizisten überwacht. An dieser Situation habe sich nichts geändert, betonte Geithner. Eine ständige Präsenz von Sicherheitskräften etwa auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche sei aber nicht gewährleistet. Eine akute, konkrete Gefahr gebe es derzeit allerdings auch nicht.

Kölner Dom „schützt seine Besucherinnen und Besucher selber“

Nach dem Terroranschlag in Barcelona wird der Kölner Dom stärker vor möglichen Angriffen mit Lastwagen geschützt. Vier tonnenschwere Steine blockieren jetzt die zentralen Zugänge zum Vorplatz und zum Seitenplatz des Doms, wie Stadt und Polizei am Dienstag mitteilten. Die Steine stammen aus der Kathedrale, bislang wurden sie in der Dombauhütte gelagert. „Der Dom schützt seine Besucherinnen und Besucher selber“, sagte Stadtdechant Robert Kleine. Die Steine ergänzen weitere Blockaden an anderen Zufahrten.

Nach dem Anschlag in Barcelona in der vergangenen Woche berieten Stadt und Polizei, wie der Dom geschützt werden könne, wie es hieß. In Spitzenzeiten zählt das gotische Bauwerk den Angaben nach täglich mehr als 36.000 Besucher, 300.000 Menschen pendeln zudem am Tag über den benachbarten Hauptbahnhof.

Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte, bei Terrorattacken hätten Täter zuletzt immer wieder Fahrzeuge genutzt, die leicht zu beschaffen seien. Er verwies auf die Anschläge in Nizza, Berlin, London und zuletzt Barcelona. Deshalb habe man für diesen symbolträchtigen Ort in Köln ein Sicherheitskonzept erarbeitet und umgesetzt. Zudem sorge zurzeit eine hohe Polizeipräsenz für Sicherheit rund um den Dom.

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Für eine große europäische Metropole wie Köln bestehe eine hohe abstrakte Gefährdungslage, sagte der Polizeipräsident weiter. Sie könne jederzeit in konkrete Anschläge umschlagen. Deshalb werden laut Stadt und Polizei im Stadtgebiet weitere Sicherheitsmaßnahmen folgen. So tagt in Köln einmal im Quartal eine Sicherheitskonferenz, die sich auch mit diesem Thema beschäftigt.

Quelleepd

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