- Werbung -

Flavio Simonetti: Gott hat mein Leben auf den Kopf gestellt

Vom erfolgreichen Fitness-Coach zum christlichen Unternehmensberater: Flavio Simonetti wirbt für mehr Zeit mit Gott und der Familie – und bietet dafür Tipps und Strategien.

Von Tim Bergen

- Werbung -

Praller Bizeps, Waschbrettbauch und schwere Hanteln: So kennen viele Flavio Simonetti. Zwölf Jahre lang arbeitete er in der Fitnessbranche, war bekannt als Coach, Motivator und Content Creator. Die Fotos aus dieser Zeit in seinem Facebook-Profil zeigen ihn oft mit freiem Oberkörper und prall definierten Muskeln. Er posiert mit Wladimir Klitschko, gibt Trainings- und Ernährungstipps und postet Vorher-Nachher-Bilder von Menschen, die er betreut. Simonetti hat Erfolg. Er bringt eine Bekleidungsmarke und ein E-Book heraus. Viele Fitness-Freaks abonnieren seine App, und auf YouTube werden seine Videos millionenfach aufgerufen.

Doch jetzt tritt Simonetti nicht mehr im Muskelshirt auf, sondern im Business-Hemd. Er spricht über christliche Themen, Unternehmertum und mentale Gesundheit. Wie kam es dazu? Ortstermin beim einstigen Fitness-Influencer.

Schwarzenegger und Stallone als Idole

Flavio wurde in Deutschland geboren, hat aber italienische Wurzeln. Aufgewachsen ist er in Würzburg. Dort befindet sich auch sein Büro, wo er Besucher empfängt. Er ist immer noch muskulös, wirkt gelassen und strahlt Ruhe und Zufriedenheit aus. In den schmalen Räumlichkeiten fällt zwischen einem Farbkatalog und frischen Heidelbeeren eine Kleiderstange mit T-Shirts seiner Marke auf. Im hinteren Teil des Büros hat er sein Social-Media-Studio aufgebaut. Es schafft eine gemütliche Atmosphäre. Im Regal steht, fast versteckt, ein YouTube-Button. Eine Auszeichnung für sein aktuelles Unternehmen steht etwas verstaubt in der Ecke.

Simonetti erzählt seine Geschichte – und wie er durch die Liebe zum Bodybuilder wurde. „Mit 13 Jahren habe ich mich in ein Mädchen verliebt und wusste gar nicht, wie ich sie ansprechen sollte. Damals war meine Vorstellung: Wenn ich regelmäßig trainiere, dann wird sie auf mich zukommen. Ich war ein großer Fan von Schwarzenegger und Stallone.“ Also fing er mit dem Training an.

- Werbung -

Neustart nach Autounfall

Mit Anfang 20 sieht Simonetti schon fast so aus wie seine damaligen Vorbilder: breit und muskulös. Fotos aus der Zeit bringen ihn zum Lachen: „Damals hatte ich ja noch Haare!“ Dann wird er wieder ernst. „2008 war das entscheidende Jahr für mich“, erzählt er. Seine damalige Freundin machte mit ihm Schluss und die Firma, für die er arbeitete, stand kurz vor der Insolvenz und bezahlte ihn nicht mehr aus. „Ich war innerlich leer“, erinnert er sich. „Dann fuhr ich mit dem Auto durch die Stadt. In einer Kurve verlor ich die Kontrolle und krachte mit 65 km/h gegen einen Baum. Ich musste 500 Euro an den ADAC bezahlen und war pleite.“

In seiner Verzweiflung wandte er sich an Gott und bat ihn, sein Leben in die Hand zu nehmen. Flavio erlebte eine unglaubliche Wendung. „Ich bin ‚all in‘ gegangen, und da hat der HERR wirklich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ich musste erst alles verlieren, musste erst gegen den Baum fahren, um das zu verstehen.“ Kurz darauf startete er seine erfolgreiche Karriere in der Fitnessbranche.

Veränderung für Körper und Geist

Seine Vision als Fitness-Coach: Die Menschen sollten „natürlich“ trainieren – ohne illegale Stoffe zu konsumieren. Sein Content sollte zur Veränderung motivieren – nach dem Motto: Raus aus dem Loch, in dem du gerade steckst. Menschen ihre Potenziale zeigen, darum gehe es ihm, sagt er. Eine Person ist ihm dabei besonders im Gedächtnis geblieben: „Er war ein relativ schüchterner, introvertierter Typ“erinnert sich Simonetti. „Er veränderte sich total und plötzlich stand er mit einer ganz anderen Außenwirkung da. Mir gefällt sehr an der körperlichen Transformation, dass der Geist sich mit verändert. Du kannst dich nicht körperlich verändern, ohne dass sich der Geist auch verändert.“

Welchen Stellenwert hatte Fitness in dieser Zeit für Flavio? „Für mich war es Mittel zum Zweck. Ich wusste natürlich, dass ich dementsprechend aussehen musste, wenn ich das beruflich mache. Es war aber für mich nie dieses Ein und Alles. Ich liebe es, Leistung zu bringen, es war aber für mich nie das Allerwichtigste.“

- Werbung -

Was will ich wirklich?

2015 kamen bei Simonetti erstmals Gedanken auf, sich beruflich umzuorientieren. „Über jeden Aspekt im Fitnessbereich hatte ich dutzende Videos gedreht. Irgendwann hatte ich nichts mehr zu erzählen. Ich wollte etwas Neues machen, hatte die Schnauze voll vom Thema Fitness“, erzählt er. Doch die Neuausrichtung scheiterte. „Ich bin dann wieder zurück in die Fitnessbranche gegangen.“ Vorerst. Das jähe Ende kam durch die Corona-Pandemie, sein Geschäftsmodell funktionierte nicht mehr. Die Fitness-Studios mussten schließen, und viele von Simonettis Kunden kündigten daraufhin auch das Abo in seiner Fitness-App. Doch Simonetti fand eine neue Berufung: als christlicher Unternehmensberater.

„Seit etwa eineinhalb Jahren habe ich das Gefühl, das gefunden zu haben, wofür ich wirklich brenne“, sagt er. „Es ist diese Mischung aus Christsein, Familie und Unternehmertum. Das macht mir total Spaß. Das ist genau das, was ich bin.“ Simonetti bietet christlichen Unternehmern seine Beratung an. Sein Motto: mehr Gott, mehr Familie und mehr Gewinn – in dieser Reihenfolge. „Christliche Unternehmensberatung“ – geht das überhaupt? „Natürlich reden wir hauptsächlich über die geschäftlichen Themen. Ich habe aber gemerkt, dass die Qualität des Gesprächs und das Endergebnis deutlich besser sind, wenn wir Gott miteinbeziehen.“ Übrigens: Die Liebe zur Fitness hat der 40-Jährige nicht ganz abgelegt. Er trainiert regelmäßig zu Hause und fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Auf Social Media spricht Simonetti inzwischen regelmäßig über den christlichen Glauben. Das passte früher nicht ins Konzept: „Im Fitnessbereich war das christliche Thema nie so präsent. Wenn ich solche Themen gebracht habe, wusste ich genau, dass die Views sinken. Jetzt kann ich genau die Themen bringen, die mich wirklich begeistern und jeden Tag beschäftigen.“ Sagt’s und nimmt eine neue Story für seinen Instagram-Kanal auf.

Tim Bergen ist Volontär beim Magazin MOVO und Jesus.de.

Link: die Website von Flavio Simonetti.


Dieser Artikel ist in der Zeitschrift MOVO erschienen. MOVO ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht

WAS KANNST DU ZUM GESPRÄCH BEITRAGEN?

Bitte gib hier deinen Kommentar ein
Bitte gib hier deinen Namen ein

* Mit dem Absenden meines Kommentars akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen von Jesus.de. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.