Wie glaubt ... ?

Ulrich Parzany: „ER ist jederzeit für Überraschungen gut“

Pfarrer und Evangelist Ulrich Parzany will durch sein Leben Christus verherrlichen. Er fragt sich, wie er das Evangelium besser „unter die Leute“ bringen kann.

1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum? 

Ich habe keins. Im Laufe der Zeit rückt Gott mir immer wieder andere Teile der Bibel in den Vordergrund. ER ist jederzeit für Überraschungen gut.

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2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikommen würde, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten? 

Fisch, weil er nach der Auferstehung mit den verzagten und zweifelnden Jünger Fisch gegessen hat. Und die Buchstaben des griechischen Wortes Fisch, ICHTHYS, sagen, wer er ist: Jesus Christus Gottes Sohn Retter.

Gesprächsthema Nummer eins wäre, was auch jetzt im Gebetsgespräch mit ihm Thema Nummer eins ist: Wie kann ich besser Deinen Willen tun und wie kann ich besser Dein Evangelium unter die Leute bringen? Gespannt aber wäre ich vor allem, worüber er mit mir sprechen will.

3. Was ist Ihr Zugang zu Gott? 

Jesus. Er hat mir durch sein Sterben und Auferstehen den Zugang zum Vater geöffnet. Jesus öffnet mir das Wort Gottes, die Bibel. Darum suche ich täglich die Stille zum Bibellesen und Beten.

Und kein Sonntag ohne Gottesdienst, wenn es irgendwie geht, weil Jesus versprochen hat: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, bin ich in ihrer Mitte!

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum? 

Dass Gott selbst in Jesus das Gericht Gottes trägt, das ich wegen meiner Sünde verdient habe. Gott „hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn Gerechtigkeit Gottes würden.“ (2. Korinther 5,21) Zu dieser Stellvertretung gibt es kein vergleichbares Geschehen unter Menschen.

Keiner kann dem anderen sein Leben und Sterben abnehmen, auch wenn er es aus Liebe sehnlich wünscht. Das kann nur Gott. Und er hat es in Jesus getan. Darum ist Jesus der Retter, von dem alles abhängt. Das ist der Kern des Evangeliums. Das war schon immer und ist auch heute heftig umstritten.

5. Wofür leben Sie? 

Mit Paulus sage ich: „…dass frei und offen, wie immer so auch jetzt Christus verherrlicht (im Griechischen wörtlich: großgemacht) werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Brief an die Philipper 1,20-21)


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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7 Kommentare

  1. Mir wird übel, wenn ich diese Fragen und Anworten lese. Dieser Mann gehört zu meinen schlimmsten Jugenderinnerungen. Ich weigere mich zu glauben, dass Jesus so gefühllos ist wie er, nur orientiert an dem, was er tut, was er macht, was er kann – da ist nichts zu spüren davon, dass er sich von Gott verunsichern ließe, dass er sich von anderen in Frage stellen ließe. Bis heute quälen mich seine Sätze, seine Missionsversanstaltungen waren mein Alptraum, er hat mich an den Rand des Suizids getrieben. Zum Glück sind mir Christen begegnet, einfühlsam, warmherzig, die mich gerettet haben. Ich kenne viele, für die seine Evangelisationen das Ende ihres Glaubens waren. Er konnte Menschn nur klein machen – Jesus hat menschen aufgerichtet und nciht verurteilt.

    • Ich habe Reinhard Wittner gut verstanden

      Ich kann mich in das was Reinhard Wittner geschrieben hat (leider) gut hineinfühlen. Es war zwar nicht Parzany, aber in meiner Hochphase der Spätpubertät, in diesem Augenblick auch noch unendlich verliebt, habe ich mit ganz vielen Anderen einem Evangelisten gelauscht. Der hat, ohne es auszusprechen und auch ohne zu merken, etwas er „verzapft“, damit alle meine Gefühle in einen riesigen Widerspruch zu seinen rhetorisch sehr hochklassisch ausgesprochenen Worten versetzt. Einem Billy Graham habe ich gerne gelauscht, einmal auch live auf dem Christival in den 1970er Jahren in Essen. Das war wegen der Qualität der Worte, auch in theologischer Hinsicht, oder mit seiner Emphatie die aus seine Ansprache herausstrahlte, Lichtjahre besser.

      Selbstverständlich war Jesus Gott, aber er war auch ein Mensch seiner Zeit vor 2000 Jahren. Daher ist es sehr hypothetisch hundertprozentig zu wissen wie er heute zu den Fragen der Zeit und der Seelenlage von jungen Menschen stehen würde. Aber wenn man Jesus in seinen Aussagen ernstnimmt, etwa den Nächsten, Gott und sich selbst lieben zu sollen – also auch sich selbst akzeptieren zu dürfen: Dann hat er nur jene damaligen Zeitgenossen vor den Kopf gestoßen, die mit der ganz anderen Art wie Gott herrscht, überhaupt nichts zu tun haben wollten. Sagte Jesus nicht, er sei der Friedefürst, oder auch sanftmütig und freundlich, hatte er nicht doch große Geduld mit den oft irrenden Jüngerinnen und Jünger, die zudem keine perfekten Menschen waren ?

      Ich muss mich vor Gott immer wieder infrage stellen und infrage stellen lassen. Wir alle sollten Menschen liebevoll zu Gott einladen, und zwar alle guten Willens, aber auch jene die uns nicht immer grün sind. Parzany würde ich gerne fragen, wie er zu queren Menschen steht. Oder vielleicht würde ich dann doch nicht fragen, weil mich seine Antwort vielleicht ärgern würde. Übrigens: Ich bin ohne die Einwirkung eines Evangelisten (nichts gegen Evangelisten im allgemeinen) zum Glauben gekommen, als ich in einer inneren Notlage plötzlich Gott ganz tief in meiner Seele begegnete. Ich bin dann in meine Kirchengemeinde hineingewachsen, vielen liebevollen Menschen begegnet und war bzw. bin erfüllt vom Glauben.

  2. Die Fragen waren zwar nicht speziell auf die Person Ulrich Parzany ausgerichtet, sondern könnten jedem Gläubigen gestellt werden, aber deswegen waren die Fragen nicht schlecht. Denn sie haben geholfen, dass das Wichtigste gesagt werden konnte, nämlich, dass es um Jesus und das Evangelium geht. Alles andere sind Nebengleise.

  3. Wie schade, so ein dürftiges Interview. Wenn man schon Ulrich Parzany interviewen kann, dann kann man doch da was rausholen! Nun gut, ich bin Journalist und sehe dies noch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Die Fragen klingen steif und vorformuliert. Was hätte man für einen Gewinn aus einem lebendigen Gespräch mit einem so tiefgläubigen, erfahrenen Evangelisten haben können! Vielleicht gibt es in näherer Zukunft eine Neuauflage mit einem ausführlichen Interview? Ich würde mich freuen. Schon jetzt Danke im Voraus.

    • Einfache Fragen und Antwort-Worthülsen

      Leider wurde versäumt tiefergehend zu fragen. Ich habe den Verdacht, dass etwa Fragen bei präsenten Themen erst gar nicht gestellt wurden. Beispielsweise wie man mit Menschen umgeht, die eine andere oder gar keine eindeutige Sexualität haben ? Oder über Krieg und Frieden ? Nun ist es keine Schande und darf auch keine Erwartung sein, dass Christinnen und Christen in ethischen Fragen nicht unterschiedliche Auffassungen haben dürfen. Beim Krieg wäre zu hinterfragen, ob Notwehr erlaubt sein muss – oder kann. Immerhin gibt es die Bergpredigt, die allerdings sehr konkrete aber vor allem auch zeitlose und globale Gültigkeit besitzt. Wenn Jesus die Tische der Wechsler im Tempel umwirft, hätte man auch den Evangelisten fragen könnte, was ihm dies in unserer heutigen weltlich-christlichen Situation sagt. Etwa, ob Kirche kein Geschäft sein darf, nicht zu sehr vom Geld, von einer Refinanzierung und von Haushalten abhängig sein sollte. Das könnte die Organisation und auch die Hierarchie der Großkirchen infrage stellen. Nun kann man den armen Herrn Parzany nicht ein Loch in den Bauch fragen, aber beispielsweise wenn nur Jesus Heil bringt (für uns Christen ist das keine Frage), wie kann man denn – und muss man auch – die eigene Verheißung für das jüdische Volk einordnen ? Die Fragen waren mir zu oberflächlich und sie haben dann auch lediglich Antwort generiert die jede gerne teilt, die aber doch lediglich nur fromme Worthülsen generierten. Schade !

  4. Die Fragen haben, wie mir scheint, BILD-Zeitungsniveau. Das Evangelium kann man gut „unter die Leute“ bringen, wenn man den eigenen Glauben (vor allem nicht nur biblisch) begründen und Antworten auf Fragen der Menschen geben kann. Denn „glauben“ kann man schließlich alles mögliche. Christlicher Glaube aber hat nicht in der Bibel seine Basis, sondern in der Realität! Diese Basis da zu finden und aufzuzeigen ist nicht nur Sache der Theologen. Da man heute, aufgrund der Erkenntnislosigkeit der Gläubigen, kaum noch Menschen erreicht, ist es wichtig, durch HEILIGUNG den eigenen Glauben zu vertiefen. Ich gebe dazu auf meinem Blog weitvolle Hinweise und Hilfestellungen: https://manfredreichelt.wordpress.com/inhaltsverzeichnis/

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