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Globale Armut und Korruption: „Trage ich als reicher Mitteleuropäer dafür Mitverantwortung?“

Wie lebt es sich, wenn man ein Drittel weniger Geld zur Verfügung hat? Wo berühren sich der Alltag eines Menschen in Deutschland und die globale Armut? Die 26-jährige Bettina aus Sachsen, überzeugte Christin, will genau das herausfinden und beteiligt sich deshalb an der weltweiten Aktionswoche der Kampagne „Exposed 2013“. Jesus.de begleitet sie dabei.

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 Die Sozialpädagogin aus dem Lausitzer Seenland hat sich gut vorbereitet. Akribisch hat sie ihre Ausgaben der vergangenen Woche notiert: 40 Euro für Lebensmittel ("…da war ein Kochabend für Freunde dabei"), 35 Euro für Benzin, 5 Euro für Kaffee zwischendurch usw. Insgesamt 110 Euro, also gar nicht so viel. Und davon nun ein Drittel abziehen… Für die Aktionswoche hat Bettina am Wochenende 70 Euro von ihrem Konto abgehoben. Das soll bis Sonntag reichen. Muss reichen! "Ich bin gespannt, ob das klappt. Knapp wird es auf jeden Fall, denn ich muss wohl morgen schon wieder tanken", erklärt sie. Der Weg zu ihrem Arbeitsplatz in der Nähe von Hoyerswerda sei zu weit, um das Fahrrad zu nehmen. "Also werde ich wohl stark beim Essen sparen müssen", vermutet die 26-Jährige.

 Freiwilliger Verzicht, vielleicht sogar ein leerer Teller auf dem Abendbrottisch, warum tut sie sich das eigentlich an? Was hat sie dazu bewegt, sich an der Aktion der christlichen Micha-Initiative zu beteiligen?

 "Ich glaube, dass unser Gott ein Gott der Gerechtigkeit ist, der an der Seite der Schwachen und Unterdrückten steht", erklärt Bettina. "Er ist zornig und traurig über Gleichgültigkeit, Hartherzigkeit und Gier." Teil seiner weltumspannenden Kirche zu sein, erfülle sie mit Dankbarkeit, "aber das ist gleichzeitig eine krasse Herausforderung, da in anderen Teilen der Wellt ein Großteil meiner kirchlichen Brüder und Schwestern nicht das Notwendigste zum Leben haben." Ungerechtigkeit und Armut seien komplexe Themen, aber sie wolle sich trotzdem fragen, was Gott von ihr "reicher Mitteleuropäerin" erwarte. "Und", so erklärt sie weiter, "ich möchte fragen wo ich mit drin stecke. Wo sind in meinem Alltag die Berührungspunkte mit globaler Ungerechtigkeit?"

 An den Themen Korruption und Steuerflucht, gegen die sich die Micha-Initiative besonders engagiert, sei sie schon länger "dran". Vor allem schockiere sie die Dimension, das riesige Ausmaß von Steuerflucht aus den Entwicklungsländern.

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 Neben dem täglichen Verzicht will Bettina auch die täglichen "Impulse" der Micha-Initiative zur Aktionswoche nutzen. Dort werden unter anderem Personen vorgestellt, die sich an verschiedenen Orten der Welt gegen Armut und Korruption und für Gerechtigkeit einsetzen. "Das finde ich sehr spannend", unterstreicht Bettina. "Die Fragen zum Weiterdenken, Gebetsanliegen und Vorschläge für praktische Übungen werden mich außerdem herausfordern", glaubt sie.

 Welche Erwartungen hat Bettina an die Aktion über die Woche hinaus? "Ich glaube, dass mich der Verzicht ein Stück aufrütteln kann." Sie hoffe, dass aus dem "Erfahren und dem Zuhören" in diesen Tagen eine neue Sehnsucht zum Handeln erwachse. "Vielleicht die Bereitschaft, mutiger zu sein und Armut und Ungerechtigkeit nicht als gegeben hinzunehmen." Genau auf diesen Effekt hoffen die Initiatoren der Aktion.
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Die Homepage der Micha-Initiative. Das Material zur "Exposed"Aktionswoche finden Sie hier.

(Quelle: jesus.de)

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