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Gnadauer Verband: Spannungen aushalten in einer Kultur der Barmherzigkeit

Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband hat sich am Wochenende hinter seinen Vorsitzenden Michael Diener gestellt. Unterschiede im richtigen Verständnis der Bibel habe es auch im Pietismus immer gegeben, Spannungen wolle man deshalb aushalten.

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Die Erklärung hätten die Mitglieder des Gnadauer Verbandes in Schwäbisch Gmünd (Schönblick) „nach langer und intensiver Diskussion mit großer Mehrheit verabschiedet“, teilte Generalsekretär Frank Spatz mit. „Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, die Einheit Gnadaus nach schwierigen Wochen wieder herzustellen und wollen uns nun auf die großen Herausforderungen und Ziele der nächsten Jahre konzentrieren.“

In der Kontroverse über den Kurs der evangelikalen Bewegung ruft der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband zum Zusammenhalt auf. «Eine Spaltung dient angesichts der Herausforderungen unserer Zeit niemandem, dagegen verbindet uns sehr viel Gemeinsames», sagte Generalsekretär Frank Spatz dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Wochenende nach der Mitgliederversammlung der größten pietistischen Vereinigung in Deutschland in Schwäbisch Gmünd. «Wir wollen als Gemeinschaftsbewegung beieinander bleiben», fügte Spatz hinzu.

 Bei dem Streit innerhalb der evangelikalen Bewegung geht es vor allem um den Umgang mit der Homosexualität und die Auslegung der Bibel. Während streng bibeltreue Christen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen einen Widerspruch zum Willen Gottes sehen, werben liberalere Evangelikale für mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen. Führende Theologen der Evangelikalen hatten bereits vor einer Spaltung der Frömmigkeitsbewegung und der Gründung eines Konkurrenzbündnisses gewarnt.

 In einer am Wochenende mit großer Mehrheit verabschiedeten Erklärung betont der Gnadauer Verband: «In unserem Miteinander wollen wir aufeinander hören und Spannungen bewusst aushalten.» Im Ringen um das rechte Verständnis der Bibel «halten wir Unterschiede aus, die es nicht nur in unserer Kirche, sondern auch innerhalb des Pietismus immer gegeben hat und bis heute gibt», wird in dem zweiseitigen Text erklärt.Der Gnadauer Verband erklärte: „In den letzten Wochen hat eine Debatte die Bewegungen und Werke des Gnadauer Verbandes erschüttert, die inzwischen erhebliche Ausmaße angenommen hat.“ Dabei sei die Art und Weise der Diskussion den Sachfragen, den beteiligten Personen und den betroffenen Menschen nicht gerecht geworden.

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Ehe ist nur für Mann und Frau

Die Bibel sei „das Wort Gottes an uns“, betont die Erklärung. „Wir achten die Bibel als Gottes Wort, auf das wir hören und dem wir im Leben und Sterben vertrauen. Die Heilige Schrift allein ist der Maßstab für all das, was wir glauben und verkünden. […] Wir wissen um die Begrenztheit unserer eigenen Erkenntnis. Unsere eigene Auslegung findet im Verständnis der Brüder und Schwestern immer wieder eine hilfreiche Korrektur.“

 Zum Thema Homosexualität heißt es in der Erklärung des Gnadauer Verbandes: «Aus unserer Sicht lassen sich biblische Aussagen über den Willen Gottes und eine homosexuelle Lebensweise nicht in Einklang bringen.» Gleichwohl gebe es «einige unter uns, die an dieser Stelle eine andere exegetische Einsicht haben oder die aus dem gleichen exegetischen Befund andere Schlussfolgerungen ziehen», räumt die pietistische Dachorganisation ein.

Weiter heißt es: „Weil die Lebensform eines Menschen immer ‚mit-spricht‘ und ‚mit- verkündigt‘, berufen wir Menschen, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, weder in den Verkündigungsdienst noch in Leitungsaufgaben.“

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Trotzdem wolle man aufeinander hören und Spannungen bewusst aushalten. Gnadau wolle "für die biblische Wahrheit eintreten und eine Kultur der Barmherzigkeit leben".

Die Erklärung im Wortlaut ist hier abrufbar.

(Quelle: epd)

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