Mit einem theologischen Symposium feiert der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband am Freitag und Samstag in Marburg sein 125-jähriges Bestehen. Der Gemeinschaftsbewegung fühlen sich rund 200.000 evangelische Christen zugehörig.
Am Freitagabend spricht der Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener, über „Gemeinschaftsbewegung in der Postmoderne – zwischen „evangelikal“ und „liberal“?“ Die Kirche und die Gemeinschaftsbewegung seien durch die gesellschaftliche Entwicklung herausgefordert, sagte Generalsekretär Theo Schneider: „Es gibt Rückgänge, aber auch Aufbrüche.“ Es gebe eine Hinwendung zur diakonischen Arbeit, neue Gemeindeformen entwickelten sich.
Im Mai 1888 fand in Gnadau bei Magdeburg die erste Pfingstkonferenz der Gemeinschaftsbewegung statt, die Wurzeln im Pietismus hat. Rund 150 Theologen und Ehrenamtliche nahmen daran teil. Neun Jahre später gründete sich der „Deutsche Evangelische Verband für Gemeinschaftspflege und Evangelisation“. Der Dachverband mit Sitz in Kassel zählt heute etwa 90 regionale Verbände und Werke als Mitglieder.