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Hamburg: Lehrer verschiedener Religionen erteilen Religionsunterricht

Der Religionsunterricht an Hamburger Schulen wird in Zukunft nicht mehr nur von evangelischen Lehrkräften, sondern auch von muslimischen, alevitischen und jüdischen Lehrerinnen und Lehrern gegeben.

Über sieben Jahre wurde von der Schulbehörde sowie den Kirchen und Religionsgemeinschaften an drei Hamburger Schulen ein gemeinsames Unterrichtsmodell erprobt. Ab jetzt sei das kein Projekt mehr, sondern werde flächendeckend in der Hansestadt umgesetzt, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag. Mit der katholischen Kirche wurde zudem ein vergleichbares Modellprojekt vereinbart, bei dem sich auch die katholische Kirche am „Religionsunterricht für alle“ beteiligt.

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Traditionell sei der Religionsunterricht in Hamburg rein evangelisch gewesen, weil eben auch die Stadt mehrheitlich evangelisch geprägt war, sagte Hamburgs evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs. Inzwischen habe aber jeder zweite Schüler in Hamburg einen Migrationshintergrund, und die religiöse Vielfalt habe stark zugenommen. Bereits seit den 1980er Jahren seien andere Religionsgemeinschaften informell in die Gestaltung des Schulfaches Religion eingebunden worden, sagte die Theologin.

Unterricht soll sich inhaltlich nicht stark ändern

Neu ist jetzt, dass die Inhalte des Religionsunterrichts gleichberechtigt in der Verantwortung verschiedener Glaubensgemeinschaften liegen. Der Unterricht werde sich inhaltlich nicht stark ändern, sagte Senator Rabe. Schülerinnen und Schüler werden von Lehrkräften verschiedener Konfession unterrichtet, erhalten aber trotzdem vollwertigen Religionsunterricht, der mit den Bekenntnissen der beteiligten Religionsgemeinschaften übereinstimmt. Innerhalb der Religionsstunden gibt es daher differenzierte Lernphasen.

Der «Religionsunterricht für alle» ist bundesweit einmalig. «Wir sind stolz darauf, damit fertig zu sein», sagte Senator Rabe, der selbst studierter evangelischer Religionslehrer ist. Auch in Zukunft werde der Religionsunterricht nur von Lehrkräften erteilt, die an der Universität und im Referendariat für den gemeinsamen Unterricht ausgebildet wurden. An der Uni Hamburg wurden Lehramtsstudiengänge für islamische und alevitische Religion eingerichtet – neben den bestehenden Studiengängen für evangelische und katholische Lehrkräfte. Sie sehen den wechselseitigen Besuch von Lehrveranstaltungen in den anderen Religionen verbindlich vor.

Quelleepd

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