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Hauptstadt des Protestantismus: Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen verlegt Sitz nach Hannover

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) verlegt ihren Sitz von Genf nach Hannover. Das gab der Generalsekretär der Organisation, Setri Nyomi am Rande der EKD-Synode in Timmendorfer Strand bekannt. Das 29-köpfige Exekutivkommitee der WGRK hatte die Entscheidung mit großer Mehrheit gefällt.

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 Hintergrund für die Verlegung des Amtssitzes sind finanzielle Überlegungen. Der größte Teil der Mitgliedsbeiträge stammt aus Kirchen in Euro-Ländern und den USA. Sie werden in Euro und US-Dollar gezahlt. Durch hohe Wechselkursverluste zum starken Schweizer Franken ist so seit Jahren ein großer Teil der Einnahmen verloren gegangen. "Auf Dauer hätte die Weltgemeinschaft diese Kursverluste nicht verkraften können", erklärte WGRK-Präsident Jerry Pillay (Südafrika). Auch sei es nicht mehr zu erklären, weshalb die WGRK in einer der teuersten Städte der Welt residiere. Nyomi bezifferte die Einsparungen der Organisation durch den Umzug auf 166.000 Euro pro Jahr, bei einem Gesamthaushalt von 1,4 Millionen Euro.

 Ursprünglich waren dreizehn Länder als mögliche Standorte benannt worden. Die eigens berufene "Relocation Task Force“ konzentrierte sich auf eine Auswahl von sieben Ländern, deren nationale Kirchen sich um den Standort beworben hatten. Anhand vorgegebener Kriterien wie politische Stabilität, Arbeits- und Aufenthaltsrecht, Lebenshaltungskosten, künftiger Rechtsstatus kamen schließlich Hannover, Johannesburg und Utrecht in die Endausscheidung. Die deutsche Bewerbung war von der Evangelisch-reformierten Kirche und dem Reformierten Bund initiiert worden.

 Letztlich hätten praktische Erwägungen den Ausschlag für Hannover gegeben. "Überzeugt hat uns das kirchliche Umfeld in der Hauptstadt des deutschen Protestantismus“, betonte Generalsekretär Nyomi. In Hannover befinde man sich in unmittelbarer Nähe zu den beiden Mitgliedskirchen, der Evangelisch-reformierten Kirche und der Lippischen Landeskirche. Außerdem hätten der Reformierte Bund, die UEK und die EKD ihren Sitz in der niedersächsischen Landeshauptstadt, zu denen man jeweils ausgezeichnete Beziehungen unterhalte.  Weitere Partner wie Brot für die Welt in Berlin und das Evangelische Missionswerk in Hamburg seien von Hannover aus schnell zu erreichen. Das gelte auch für den reformierten Lehrstuhl in Göttingen.

 Der Umzug der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen nach Hannover soll zum 1. Januar 2014 erfolgen.
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 Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (World Communion of Reformed Churches, WCRC) setzt sich aus 226 reformierten, presbyterianischen  und kongregationalistischen sowie unierten Kirchen in 108 Staaten zusammen. Zu ihnen gehören etwa 80 Millionen Christen weltweit, damit ist die WCRC die größte protestantische Weltorganisation. Die WCRC hat seit 1948 ihren Sitz in Genf, zuvor war sie in Edinburgh beheimatet. Präsident ist seit 2010 Jerry Pillay von der Presbyterianischen Kirche Südafrikas, Generalsekretär der Ghanaer Setri Nyomi. Mitglieder in Deutschland sind die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer, die Lippische Landeskirche (Detmold) sowie der Reformierte Bund.

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